Julia Tulipans' Evolution Radio Show

Biochemie statt Willenskraft: Der Schlüssel zur Überwindung von Sucht sind Mikronährstoffe

Episode Summary

"Stell dir vor, du kämpfst jeden Tag gegen ein unsichtbares Monster, das in deinem eigenen Kopf lebt. Kein Wille, keine Stärke scheint stark genug, um es zu besiegen. Was, wenn der Schlüssel zur Freiheit nicht in deiner Psyche, sondern in deinem Körper liegt?" In dieser Episode der Evolution Radio Show erfährst du von Gaby Guzek, Wissenschaftsjournalistin und ehemals selbst schwer alkoholabhängig, wie biochemische Prozesse im Gehirn Sucht beeinflussen – und wie gezielte Nährstoffe und Mikronährstoffe den Weg aus der Abhängigkeit erleichtern können. Gaby teilt ihre persönliche Geschichte und erklärt, warum Sucht nichts mit Willensschwäche zu tun hat.

Episode Notes

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Kapitel

00:00:00 Introduction

00:01:59 ForYou eHealth Selbsttest

00:03:10 Begrüßung

00:04:25 Gabi erzählt ihre Geschichte

00:15:49 Neurobiologische Grundlagen der Sucht 

00:16:54 Erzählung über Bill W., Gründer der Anonymen Alkoholiker, und seine Erfahrungen mit Nährstoffen.

00:21:44 Rehakliniken als Geldmaschinen

00:24:56 Vitaminmangel bei Alkoholabhängigen

00:32:28 Aminosäuren und Neurotransmitter 

00:47:00 Die Herausforderung des Suchtausstiegs

00:54:10 Ratschläge für Angehörige von Süchtigen

01:00:55 Ressourcen für Betroffene

Wir sprechen über

Mein heutiger Gast ist Gaby Guzek, eine erfahrene Wissenschaftsjournalistin und Autorin, die selbst mehr als 20 Jahre lang alkoholabhängig war. Sie teilt mit uns nicht nur ihre persönliche Geschichte, sondern auch ihr umfangreiches Wissen über die biochemischen und neurobiologischen Grundlagen von Sucht. Gaby hat es geschafft, sich aus ihrer Abhängigkeit zu befreien – und zwar nicht durch den klassischen Weg, sondern durch die gezielte Nutzung von Mikronährstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln. Heute unterstützt sie andere Menschen dabei, diesen Weg ebenfalls zu gehen.

Warum solltest du unbedingt reinhören? Hier sind drei Gründe:

  1. Du wirst verstehen, dass Sucht kein Zeichen von Willensschwäche ist – es sind tiefgreifende biochemische Prozesse im Gehirn, die eine enorme Rolle spielen.
  2. Gaby zeigt dir, wie Mikronährstoffe und Aminosäuren eine entscheidende Rolle bei der Suchtbewältigung spielen können – und das oft ganz ohne klassische Therapieansätze.
  3. Für Angehörige von Betroffenen gibt es wertvolle Tipps, wie man richtig unterstützen kann, ohne dabei selbst Schaden zu nehmen oder in die Sucht des anderen hineingezogen zu werden.

Alles über Gaby Guzek

Gaby Guzek, geboren 1967, arbeitete nach ihrem Studium unter anderem bei der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« und der Fachzeitschrift »Die Neue Ärztliche«. Seit mehr als 30 Jahren ist sie Fachjournalistin für Wissenschaft und Medizin. Jahrelang selbst von schwerer Alkoholsucht betroffen und mit den Therapiemöglichkeiten unzufrieden, begann sie, sich zusammen mit ihrem Mann, Dr. med. Bernd Guzek, intensiv mit dem Phänomen Sucht auseinanderzusetzen. 2020 veröffentlichte sie im Eigenverlag ihr Buch »Alkohol adé«. Heute steht Gaby Guzek als Coach Alkoholsüchtigen zur Seite und hilft ihnen dabei, ihre Sucht nachhaltig zu besiegen. 

Webseiten: 

http://gaby–guzek.com

http://www.alkohol-ade.com

Facebook Gruppe

https://www.facebook.com/Alkoholade

Bücher

Die Suchtlüge: Der Mythos von der fehlenden Willenskraft: Wie Sucht im Hirn entsteht und wie wir sie besiegen https://amzn.to/4h5rL6b

Alkohol adé: Der direkte Weg zurück zur Gesundheit https://amzn.to/3Nmj4GR

[Englische Ausgabe]

Bye-bye, Booze: Understanding and Mastering Brain Chemistry in Alcohol Abuse and Addiction https://amzn.to/3NlkKQU

Andere Bücher von Gaby Guzek

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Relevante Artikel

Schauss, Alexander G., and G. Facn Alexander. "Attenuation of heroin withdrawal syndrome by the administration of high-dose vitamin C." JOM 27.4 (2012): 189.

https://www.researchgate.net/profile/Alexander-Schauss/publication/236834375_Attenuation_of_heroin_withdrawal_syndrome_by_the_administration_of_high-dose_vitamin_C/links/0deec537a559c707f0000000/Attenuation-of-heroin-withdrawal-syndrome-by-the-administration-of-high-dose-vitamin-C.pdf

Talkhooncheh, Mahboobeh, et al. "The effect of vitamin C on morphine self-administration in rats." Advanced biomedical research 3.1 (2014): 178. https://journals.lww.com/adbm/fulltext/2014/03000/the_effect_of_vitamin_c_on_morphine.178.aspx

Sandoval, Cristian, et al. "Vitamin supplements as a nutritional strategy against chronic alcohol consumption? an updated review." Antioxidants 11.3 (2022): 564. https://www.mdpi.com/2076-3921/11/3/564?ref=dwrvchase.com

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Episode Transcription

Julia Tulipan (00:00.654)

Herzlich willkommen zu einer weiteren spannenden Episode der Evolution Radio Show. Ich bin Julia Tulipan und heute widmen wir uns einem Thema, das viele betrifft, aber oft im Verborgenen bleibt. Sucht und Abhängigkeit. Egal, ob es Alkohol, Nikotin oder andere Substanzen geht. Wir alle haben schon davon gehört und viele sind auch betroffen. Aber nur wenige wissen, was wirklich hinter den Mechanismen steckt, die einen Menschen in die Abhängigkeit treiben.

 

und vor allem wie schwer der Weg hinaus sein kann. Mein heutiger Gast ist Gabi Guse, eine erfahrene Wissenschaftsjournalistin und Autorin, die selbst mehr als 20 Jahre lang alkoholabhängig war. Sie teilt mit uns nicht nur ihre persönliche Geschichte, sondern auch ihr umfangreiches Wissen über die biochemischen und neurobiologischen Grundlagen von Sucht. Gabi hat es geschafft, sich aus ihrer Abhängigkeit zu befreien und zwar nicht nur durch den

 

klassischen Weg, sondern durch die gezielte Nutzung von Mikronährstoffen. Heute unterstützt sie andere Menschen dabei, Weg ebenfalls zu gehen. Warum solltest du unbedingt reinhören? Hier sind drei Gründe. Du wirst verstehen, dass Zucht kein Zeichen von Willen Schwäche ist. Es sind tiefgreifende biochemische Prozesse im Gehirn, die eine enorme Rolle spielen. Gabi zeigt dir, wie Mikronährstoffe und auch Aminosäuren

 

eine entscheidende Rolle bei der Suchtbewältigung spielen können und das oft ganz ohne klassische Therapieansätze. Für Angehörige von Betroffenen gibt es wertvolle Tipps, wie man richtig unterstützen kann. Dieses Gespräch wird dir neue Perspektiven eröffnen. Ob du selbst betroffen bist, jemanden kennst oder einfach mehr über das komplexe Thema Sucht erfahren möchtest, bleibt dran. Es wird intensiv und vor allem aufschlussreich. Bevor wir beginnen, möchte ich mich bei meinen Sponsoren bedanken.

 

deren Unterstützung es mir ermöglicht regelmäßig spannende Inhalte für dich bereitzustellen. Wie oft hast du dich gefragt, was dein Körper wirklich braucht? Aber es ist so lästig immer zum Arzt zu gehen oder ins Labor gehen zu müssen. Nicht nur, dass es Zeit kostet. Oft kannst du dir Tests gar nicht alle machen, die du machen lassen möchtest. Darum bin ich ein riesen Fan von Tests, die du ganz einfach selbst zu Hause machen kannst.

 

Julia Tulipan (02:22.414)

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Julia Tulipan (03:09.806)

Liebe Gabi, herzlich willkommen zur Evolution Radio Show. Danke, dass ich da sein darf. Ich freue mich sehr, dass du heute da bist und wir sprechen über ein ganz wichtiges und viel zu wenig diskutiertes Thema, nämlich über Sucht und Süchte. Und wir schauen uns an, welche biochemischen Prozesse dahinterstehen.

 

wie auch natürlich welche Maßnahmen man vielleicht ergreifen kann, sie zu erkennen, rauszukommen. Es ist natürlich multifaktoriell und somit muss auch ein Ansatz, damit umzugehen, sehr vielschichtig sein. Ich würde dich aber bitten, stell dich doch meinen Zuhörern und Zuschauern mal ein bisschen vor. Wo kommst du her und warum beschäftigst du dich überhaupt mit dem Thema Suche?

 

Ja, sehr gerne. Also Gaby Gutzek steht ja auch da. Ich bin, wie bin ich jetzt eigentlich? 58, Gott. Vom Beruf Wissenschaftsjournalistin, Medizinjournalistin. Hab aber in meinem Leben echt schon viele Dinge getrieben. Also wir waren auch viele Jahre selbstständig und da ist jetzt dann auch schon der Direkteinstieg, wie ich jetzt zum Thema Sucht komme. Ich selbst war also 20 Jahre, mindestens 20 Jahre wirklich Alkoholabend.

 

bin da reingerutscht, klassische Entspannungstrinkerin, selbstständig, Kleinkinder, Nachtstille wickeln, Bäuchlein streicheln, tagsüber am Schreibtisch, Höchstleistung, klar kann ich das alles, konnte ich natürlich nicht und die Entspannung, stand dann halt im Kühlschrank. Und dann so aus dem einen Gläschen zur Entspannung wurden dann die zwei Gläschen zur Entspannung.

 

Dann wurde irgendwann das Fläschchen und dann hat man irgendwann aufgehört zu zählen. Und am Ende des Tages war ich dann also bei zwei Flaschen Wein abends angelangt. Das Ganze hat auch deshalb so lange gedauert, diese Sucht, weil ich mir halt so schwer getan habe, mir das überhaupt einzugestehen, dass ich ein Alkoholproblem habe.

 

Julia Tulipan (05:29.038)

Und das deshalb, weil es eben nun mal in unserer Gesellschaft immer noch ein riesengroßes Stigma ist. mit Alkoholabhängigen, Alkoholsüchtigen, Alkoholmissbrauch. ist ja, also alle drehen sich eigentlich immer nur im Wording irgendwie da drum. Aber am Ende des Tages hast du ein Suchtproblem. Alle denken beim Alkoholiker an die armen Gestalten vom Hauptbahnhof.

 

Oder wo auch immer. Und das war ich halt nicht. Im Gegenteil, ich war hochfunktional. Ich hab das alles hingekriegt, also lange. Und wenn man heute sagt, Alkoholiker, ja willenschwach, die wollen ja gar nicht aufhören. Also ich bin alles vielleicht, aber nicht willenschwach. Im Gegenteil, also Willenstärke ist mein zweiter Vorname. Und trotzdem konnte ich nicht aufhören.

 

Das hat so lange gedauert, dass ich mir dann irgendwann eingestanden habe, habe ein Problem. Und dann habe ich mir natürlich auch angeguckt, wie komme ich aus der Nummer denn jetzt wieder raus?

 

Und das, was ich da gefunden habe, das war jedenfalls nicht für mich. Du hattest es schon gesagt, jeder Hilfsansatz ist immer sehr vielschichtig und dieses One-Size-Fits-All gibt es bestimmt nicht beim Thema Sucht. Ganz bestimmt nicht. Aber das, was ich da für mich gefunden hatte, das war ich nicht. Ich war mir sicher, ich brauch da jetzt keine Vierteljahre, dauernde Langzeitreha oder Psychotherapie oder so.

 

Ich habe auch keine Kindheitstraumata. Ich bin erfolgreich. Ich habe eine super Ehe, tolle Kinder, finanziell. Es hat alles gepasst, nur ich konnte nicht aufhören zu trinken. Da ich aber nun mal Wissenschaftsjournalistin bin, habe ich gedacht, jetzt willst du mal rausfinden, was treibt dich da eigentlich? Das ist ja so bescheuert, jeden Morgen wachst du auf mit so einen Augen.

 

Julia Tulipan (07:42.35)

voll verkatert, boah das geht echt jetzt so nicht weiter, ich schwöre mir. Also heute, das war's jetzt. Jetzt ist Schluss. Dann wird's 4 Uhr nachmittags. Ja also ein Gläschen, bestimmt nur eins, so zack sind die zwei Flaschen wieder Und das machst du alle 24 Stunden neu. Was war das? Warum? Was tickt da in mir? Also das hatte mich wirklich...

 

An meine Schwiegermutter, Gott, sie seelich erinnert, Diabetikerin, die wie eine Kanonenkugel auf Torte und Schokolade losgeschossen ist, obwohl sie genau wusste, dass das also nicht sein darf, dass sie sich damit umbringt, langfristig. Irgendwo hatte ich so dasselbe Gefühl. hatte das Gefühl, irgendwas in mir treibt mich. Und dann habe ich angefangen zu recherchieren und siehe da, die Literatur ist voll davon, es erzählt einem nur keiner.

 

Das ganze ist, das Thema Sucht ist ein neurobiologisch-biochemischer Prozess im Kopf. Also das Wissen darüber ist so riesig. Es gibt Gehirnaufnahmen von süchtigen Hirnen, sage ich jetzt mal, wo du genau siehst, wie unterschiedlich die ticken, wie unterschiedlich da die Durchblutung ist, die Aktivität in den einzelnen Hirnregionen.

 

Entschuldigung, jetzt wäre ich gerade ein bisschen emotional, aber herrgott nochmal. Jetzt schickt man also dann diese Amesüchtigen in Selbsthilfegruppen oder in die Klinik und sagt, ja es ist alles nur dein Wille und wenn du wieder rückfällig wirst, dann hast du wohl nicht richtig gewollt. Das finde ich so schlimm, weil das befeuert nämlich wieder dieses Thema Schuld und Scham. Du schämst dich in Grund und Boden.

 

Wenn du es mal wieder nicht geschafft hast und dann glaubst du dieses Narrativ auch, dann ist wohl mit mir was verkehrt. Zeig den Leuten bitte, was in ihrem Hirn los ist. Erklär ihnen, was in ihrem Hirn los ist und sie können mit ihrer Sucht ganz anders umgehen. Das ist ungefähr so, als würde sich einer ein Bein brechen oder verstauchen und du würdest dem erzählen, du wolltest jetzt aber keinen 1000 Meter Lauf machen, oder?

 

Julia Tulipan (10:04.782)

das mal einfach plastisch zu machen. Wie willst du mit einem Gehirn normal arbeiten, wenn er es derartig Schlagseite gekriegt hat und es betrifft ja nicht nur Alkoholsucht, das betrifft ja alle Süchte. Wie willst du von einem so angeschlagenen Hirn, von einer angeschlagenen Hirnchemie erwarten, dass sie performt wie

 

Bei einem Normalo, sag ich mal. Sag den Leuten doch, was da los ist. Erklär ihnen doch, dass das Zeit braucht und dass es sich aber auch alles wieder einpendelt. Und das war dann auch, auf deine Ausgangsfrage zurückzukommen, das war dann für mich tatsächlich der Weg raus. Hat eins, dass ich verstanden habe, was da eigentlich passiert. Bei mir da oben.

 

Damit hat sich das Thema Schuld und Schaden nämlich automatisch erledigt. Das ist eine enorme Befreiung. Wer das nie selbst gespürt hat, der kann das kaum nachvollziehen, wie groß der Stein ist, der einem da von der Schulter genommen wird. Und A2, das erklärt sich auch so bisschen durch meine berufliche Biografie. Mein Thema war immer ortomolekulare Medizin, also den Heilen mit Nährstoffen.

 

Und dann habe ich mir gedacht, deine Ernährung so die letzten mindestens 20 Jahre war ja nicht so prickelnd. Wie ernährt sich ein Süchtiger? Er isst den ganzen Tag nichts oder nur sehr schlecht. Dann abends wird lieber getrunken als gegessen, weil Alkohol eben auch ein Energieträger ist. Das darf man nicht vergessen. Dann habe ich keinen Hunger mehr, lasse Steak stehen und

 

Eine Stunde später ist mein Blutzuckerspiegel da unten und dann gehe ich an die Chips und die Schokolade. So prall war das die letzte Zeit ja nicht. Und außerdem gibt es ja bestimmt Dinge, die dir vielleicht auch kurzfristig helfen. Also sprich Stichwort Aminosäuren. Es gibt einige Aminosäuren, sind direkt Nervenbotenstoffe, Neurotransmitter. Dann habe ich damit so bisschen rumexperimentiert, erst recherchiert. Also ich schluck ja nicht alles, nur weil es bei Google steht.

 

Julia Tulipan (12:27.118)

Aber ja, auch davon ist die Literatur voll. Die ist nur älter. Also das ist irgendwann einfach in Vergessenheit geraten. Es gibt ganz viele Untersuchungen aus den 50er-, 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Das heißt ja nicht, dass die jetzt falsch sein müssen. Ja, absolut. So, und dann habe ich mir also so meinen Nährstoffmix da zusammengestellt und das war dann letztendlich zusammen mit der Erkenntnis, was da passiert, war das dann der Weg.

 

für mich da raus. So spannend. Ich möchte dann nachher unbedingt gerne auf die Nährstoffe nochmal zurückkommen, die Mikronährstoffe, auf die Aminosäuren. Weil was du gesagt hast, das ist so exemplarisch eigentlich nicht nur für Suchterkrankungen oder Süchte, sondern auch für das ganze Feld der

 

psychiatrischen Erkrankungen im Wesentlichen. Und wir haben diese Spaltung, die wahrscheinlich mit Freud passiert ist, dass wir den Kopf nicht mehr als Körperteil sehen, nicht als Teil des Körpers. Und alles, irgendwie mit dem Kopf zu tun hat, oder mit der Psyche zu tun hat, vollkommen trennen von dem Organischen. Und jetzt ist das Gehirn ein...

 

energiehungrigste Organe in unserem Körper. Und natürlich ist das genauso und noch mehr anfällig für Mikronährstoffmängel, für Dysbalancen, für Entzündung, für all diese Themen. was wir jetzt sehen, zum Glück, so als kleiner Detour quasi, es entsteht jetzt ein neues Feld, das nennt sich Metabolic Psychiatry.

 

Stoffwechsel, Psychiatrie im Wesentlichen, wo man jetzt immer mehr integriert, endlich wieder, dass vor allem Insulinresistenz, Entzündung und diese Aspekte einen direkten Einfluss natürlich auf unser Gehirn hat, auf die Funktionsfähigkeit des Gehirns und dass man da arbeiten muss und dass das mit dazuhalten und nicht einfach nur Psychotherapie machen kann.

 

Julia Tulipan (14:49.774)

Der Fehler fängt eigentlich in der Sprache an. Also wir benutzen Psyche und Seele. Synonyme. Das stimmt aber nicht. Die Psyche, laut Wikipedia, das, was der Mensch aufgrund seiner kognitiven, seiner Gehirnfähigkeiten in der Lage ist zu tun. Das ist die Psyche.

 

Natürlich verstehe ich auch, gerade bei diesem Mindset, wir alle haben, das habe ich ganz oft auch in Vorträgen, dass die Leute sagen, wenn ich jetzt einfach ein paar Vitamine und paar Eiweiße und so futter, wo bleibt denn aber meine Seele? Das sollen die Forscher mal irgendwann rauskriegen, da wird schon noch was sein. Aber es ist halt verdammt viel Biochemie, was uns ausmacht.

 

Wir haben ja, gehen wir mal rüber auf Depressionen. Da wissen wir es heute. Dass das eben wirklich eine neurobiologische, biochemische Imbalance, Verschiebung, was auch immer, auch an den Synapsen und so. Das weiß man heute alles. Man würde heute, andersrum ausgedrückt, nicht mehr auf den Gedanken kommen, an Depressiven zu sagen, komm jetzt lach doch mal. Sei doch mal fröhlich.

 

Guck mal aus dem Fenster, die Sonne scheint, ist doch schön, reiß dich mal zusammen. Aber das Gleiche erwartet man von einem Süchtigen. Genau das. Dann hör doch einfach auf. Da liegen wir genau nebeneinander. Und ich bin da genauso dankbar wie du, dass das jetzt alles wieder kommt. Also Stichwort, der mich total fasziniert ist der William Walsh. Der hat das ja wirklich exzessiv schon alles untersucht.

 

mit dem Mikronährstoff im Balance, einen Zehnenkupfer bei Schizophrenie und das ist irre, was der Mann alles weiß. Kleiner Ausflug, weil ich sagte, das gab es alles schon mal. Weißt du, wer der erste Nährstoffpatient beim Thema Sucht war? Nein. Bill W. Der Gründer der anonymen Alkoholiker. Wirklich? Ja. Es gab, also Bill W. hat ja mit noch einem Kuppel die AA gegründet.

 

Julia Tulipan (17:16.685)

Nun war der Mann trocken, aber er war weit davon entfernt glücklich zu sein. Der hatte schwerste Depression, Angst und Panikattacken und hatte jeden Tag wirklich seine Liebesliebe müh, trocken zu bleiben und hat deshalb die AA's gegründet. So, dann ist der irgendwann in Kontakt gekommen mit einem Arzt, Abraham Hoffer. Und das war in den 50er Jahren, 60er Jahren einer der ganz großen Forscher zum Thema Psychiatrie und Nährstoffe.

 

Und der hat Bill W. Niazine in Hand gedrückt. Vitamin B3.

 

was Alkoholikern fehlt. Kannst du drauf wetten. habe... Gut, kleiner Ausflug machen wir gleich. Der hat ihm Niacin gegeben und nach zehn Tagen war der Spuk vorbei. Bill W. ging es gut. Warum? Vielleicht kleiner Ausflug. Niacin wird beim Alkoholabbau ganz stark verbraucht. Ist aber ja gleichzeitig auch essentiell für die ganze Energiegewinnung im Körper ganz zentral.

 

greift der Körper irgendwann, wenn nichts mehr da ist, auf Notbetrieb, stellt auf Notbetrieb und holt sich sein Jahrzin aus dem Tryptophan. Das kann er. Kann das umbauen. Die Ausbeute ist zwar traurig, da kommt gar nicht viel mehr raus, so, und das sorgt dafür, dass also sämtliches Tryptophan aus dem Körper verschwindet. Tryptophan wird eigentlich zu Serotonin und so kommt es dann zu Depressionen bei Alkoholikern. Das wusste Hoffa alles. Dann hat er es dem Belvé in die Hand gedrückt.

 

und Bill W. war wie gesagt nach 10 Tagen sprang der rum wie ein junges Fohlen und dem ging es gut. Dann hat der 10 seiner Kumpels, ne 30 waren es, 10, 10, 10, so eine kleine Ministudie so ganz geheim mal veranstaltet und zwei Drittel von denen sind auch innerhalb von 10 Tagen ihrer Depression losgeworden. Es gibt von Bill W. gibt es als Faximile immer noch drei Reden, die er vor den AAs gehalten hat. Der wollte unbedingt

 

Julia Tulipan (19:17.262)

Niazin und dann noch weitere Nährstoffe. Er wusste sehr wohl, dass da noch einiges schlummert. Wollte das als integralen Bestandteil des AA-Programms etablieren. Die Reden gibt es. Ich bin hier nicht rum. Das kann man wirklich nachlesen. Was ist denn passiert? Die Reden hat er gehalten, unter anderem vor den Psychiatern, die die AAs also dann ärztlich begleitet haben und die fanden das jetzt in Umbrachung schön.

 

Also die fürchteten, dass ich zitiere jetzt Hoffa, das ist nicht von mir, das ist also aus einem Buch von Abraham Hoffa, die fürchteten also ihre Einkommensquellen und haben also BW sehr deutlich gemacht, dass er also besser mal bei seinen Aktien und so bleiben soll, war ja Börsenmakler. Und der ist also einfach schlicht gegen die Wand gerannt und zwei Jahre später ist er leider gestorben und damit ist das ganze Thema beendet. Ich habe mir das nicht ausgedacht. Es gibt auf YouTube auch noch Interviews mit Hoffa.

 

ua das alles noch erzählt. Das Wissen gab es, das Wissen gibt es, es will bloß keiner hören. Super Geschichte und es zeigt einfach wieder mal, dass es oft eben diese Impulse schon gibt und dann ist es jetzt in dem Fall, dass er eben leider dann verstorben ist auf der anderen Seite und der Widerstand, der

 

dass es eben nicht integriert wurde. Ich glaube, ist immer das Wichtige, dass man sich immer fragt, wo liegen die Incentives, wie sagt man das auf Deutsch, die Interessen. Und dass manchmal Interessen von Patienten und vielleicht Ärzten oder auch Versicherungen usw. nicht unbedingt immer allein sind, also nicht unbedingt immer in die gleiche Richtung gehen.

 

Also ich habe schon... Also detaillierter interessiert. habe das... Also aus dem Ganzen, was ich jetzt erzählt habe, sind ja zwei Bücher entstanden. Das erste war eben Alkohol.ad. Da geht es ganz spezifisch Alkohol und dann auch diese Nährstoffe. Und dann neuer ist jetzt die Suchtlüge. Und in der Suchtlüge steht im letzten Buchteil ziemlich viel genau darüber, was du jetzt gesagt hast. Also eben über dieses Multimilliarden-Business.

 

Julia Tulipan (21:41.038)

Also das darf man ja nicht vergessen. Und Suchtpatienten sind ja bequeme Patienten. Eigentlich. Also ich habe mit einem Unternehmensberater gesprochen. sagt also diese ganzen Reha-Kliniken sind echte Geldkühe. Du kaufst ja irgen-, ja. Na ja, sind wir doch mal sehr plastisch. Also diese Unternehmensberater sagen den Kliniketten, kauft euch irgendein verfallenes Schloss irgendwo in Meck-Pomm oder wo auch immer. Dann kriegt ihr auch noch Fördergelder für-,

 

Denkmalschutz und bla. Dann du brauchst doch nichts. Du brauchst Zimmer. Du sagst den Leuten, die Kartoffeln sollen sie selber schälen, weil das gehört zur Ergotherapie. Das können die wirklich abrechnen. Das stimmt. Ich habe nachgefragt. Die Gartenarbeit genauso. Also das heißt, die machen ihren ganzen Krempel selber. Und die haben, die sind immer ausgelastet. Das ist wie ein Hotel, was immer weiß, dass sobald der eine abreißt, kommt der nächste nach. Das sind absolute Geldbringer.

 

Und die Patienten sind auch in der Regel das sogenannte Dreh-Tür-Patienten, also da raus und gleich wieder rein. Was Besseres kann es doch gar nicht geben. Und die Krankenkassen haben überhaupt kein Interesse daran, irgendwas zu ändern, weil dieses ganze Geld müssen nämlich die Rentenversicherungsträger zahlen, zumindestens in Deutschland. Und die meisten Vitaminpräparate kosten auch nicht viel und Patentierpreise ist auch nicht und da sind wir wieder dabei. Und umso wichtiger ist es, dass es natürlich Menschen wie dich gibt, die es zum Beispiel

 

sowas aufarbeiten und in Bücher gießen zum Beispiel oder Vorträge machen von dir. Und selbstverständlich werde ich auch in den Show Notes, für alle die jetzt gerade noch zu hören, jeden Fall in den Show Notes findet ihr die Links zu den Büchern Alkohol.at und die Suchtlüge auf jeden Fall unbedingt anschauen und reinlesen.

 

Ich würde jetzt ganz gerne nochmal so den Bogen spannen. zwar hast du einmal gesagt, es geht eben darum, die Chemie wieder ins Lot zu bringen, sozusagen. nur wenn ich diese, das, quasi sehe ich fast die Basis, damit alles andere funktionieren kann. Weil wie du sagst, wenn ich meinen Körper nicht in die Situation bringe,

 

Julia Tulipan (24:02.51)

aus der Sucht herauszufinden. Wenn mein Gehirn einfach nicht richtig funktionieren kann, weil ihm was fehlt, dann ist ja Versagen vorprogrammiert im Wesentlichen. Und es geht eben darum, diese Chemie wieder ins Lot zu bringen, aber dafür würde ich gern nochmal drüber sprechen, du hast es ja mit dem Niazin schon angesprochen, aber welche biochemischen Prozesse sind jetzt im

 

vielleicht im speziellen bei der Alkoholsucht zu beachten, was aus dem Lot ist oder welche Defizite es sich auch Jetzt abgesehen zum Beispiel vom Niazin. Vielleicht kannst du da gerne noch mal bisschen mehr zu den biochemischen Prozessen sagen. Das ich gerne. Ich möchte eine Sache aufgreifen und nochmal vorwegschicken. Das hast du schon eben sehr richtig gesagt. Also die Idee,

 

ist ja wirklich Körper und Geist wieder so weit fit zu machen, dass ein Wohlbefinden eintritt. Denn ich habe ja dann immer noch genug zu tun mit meiner Sucht. Also da kommt ja noch was. Niemand behauptet, dass man mit Nährstoffen Süchtige kurieren kann. Das ist mir jetzt ganz wichtig, das vorwegzuschicken. Sehr gut, danke, dass es noch mal sein darf. Das Einzige, worum es geht, ist eben ein viel Kraft, Ruhe.

 

Wohlbefinden zu schaffen. Denn im Umkehrschluss gerade Süchtige, wenn die sich nicht wohlfühlen, wenn die sich kaputt fühlen, wenn die sich genervt fühlen, wenn die sich so, dann ist das ein ganz kurzer Zirkelschluss und dann sind die wieder an der Flasche oder kiffen oder ich weiß nicht was. Also heißt erstmal Biochemie gerade rücken und dann sich den Rest kümmern, aber mit mehr Power. So, das war mir jetzt als Vorwort nochmal wichtig.

 

Also was fehlt denen? Eigentlich so ziemlich alles von Vitamin A bis Z wie Zink. Das ist das Drama dabei. Also wenn du mich jetzt fragst, wie sieht denn der typische Alky-Cocktail aus? Den gibt es nicht. Alky-Cocktail? Klar, allen voran die B-Vitamine. Ja, das hat sich ja sogar schon in den Kliniken rumgesprochen. Also in guten Kliniken bekommt man ja tatsächlich schon B1 immerhin, so Corsacoff und so.

 

Julia Tulipan (26:22.51)

aber meistens auch viel zu gering dosiert, aus meiner Sicht. Also die besten Studien gibt es für 600 mg Benfotiamin. Interessanterweise schlägt das bei Frauen noch besser an als bei Männern. Weiß man noch gar nicht warum, aber es ist so. Also nichts falsch machen tut man mit Sicherheit mit einem richtig gut dosierten B-Vitaminpräparat. Aber ich rede von gut dosiert.

 

Da brauche ich auch nicht beim Hofer suchen oder beim Aldi oder beim Billa oder bei Spar oder so oder bei Rossmann oder bei Budni. Das sind die nicht. Das sind nicht die, die ich meine. Aber du weißt, wovon ich spreche und deine Zuschauer wahrscheinlich auch. Also ein richtig gut dotiertes B-Vitamin Präparat, wo wirklich aber auch alles drin ist. Also B1, B2, B6, B5 auch nicht zu verachten. Folsäure.

 

Ganz wichtig. Und B12, weil die Jungs und Mädels wer trinkt, hat in der Regel eine echt angeschlagene Magenschleimhaut. B12 gerne nochmal sublinguale als Tropfen. Weil die Aufnahme, die Resorption in der Regel derartig gestört ist in der ersten Zeit über die Magenschleimhaut, weil der Intrinsic Factor halt nicht gebildet werden kann. Dass die halt sich das am besten nochmal unter die Zunge packen.

 

Das ist die B-Vitaminflöte und dann die Minereien. Also Calcium, Magnesium, das wird alles ausgeschwemmt. Alkohol ist diuretisch, wissen wir ja. Vitamin C.

 

Ganz wichtig. gibt durchaus einige, das sind mehr so Kaseistiken, das sind keine ganzen Studien. Aber denen fehlt wirklich Vitamin C. In Australien haben sie sich mal ein paar angeguckt und der Witz ist, die Ärzte kennen ja heute nur noch aus den Lehrbüchern die Symptome von Skorbut. Das haben ja die Seefahrer damals gehabt, ist ja heute angeblich, gibt es das nicht mehr.

 

Julia Tulipan (28:33.198)

Und wenn Alkoholiker ständig blaue Knie hat und blaue Schienbeine und überall Hämatome, dann sagt er im Suff irgendwo gegen laufen. Wird wohl auch stimmen. dass eben genau solche, dass die Blutungsneigung, die Blutgerinnung nicht mehr stimmt bei Vitamin C-Mangel, daran denkt keiner. Und wenn du den Leuten dann Vitamin C gibst, Mensch, jetzt ja auch mein Zahnfleischbluten weg und so. Die Leute haben Vitamin C-Mangel, insbesondere wenn sie noch rauchen, was ganz viele tun.

 

Julia Tulipan (29:04.078)

Zink, Krisenthema.

 

weil eben auch das ausgeschwemmt wird. Also in einer idealen Welt geht man natürlich erstmal zum Messen. Ja, eklat. Was halt auch wichtig ist, das gehört so ein bisschen auch, finde ich, in die Gesamtbetrachtung rein und kristallisiert sich auch immer weiter raus. ich coache ja auch, individuelles Coaching.

 

Gerade bei Frauen, ich bin ja Gott sei schon durch, Dein alter Wechseljahre, Hormone sind ein Riesenthema. Das ist ganz krass. Das sollten Sie wirklich mal bestimmen lassen. Auch wenn das unter der Oberfläche läuft, ein Östrogen-Dominanz oder Progesteron-Mangel oder sowas, das macht ja verdammt schlechte Laune.

 

Und wie gesagt, für den Alkoholiker steht da die Lösung im Kühlschrank für. Schilddrüse, Riesenthema. Problem, du schickst die Leute also zu messen und die kommen dann, ja der TSH ist in Ordnung, ja super. genau. Ja, kannst jetzt Ergebnis auch in den Guli schmeißen und hören, wie es plumpst, dann hast du wenigstens was davon. So, das gehört, also wenigstens das, eine Hormonbestimmung und eine Schilddrüsendiagnostik.

 

differenzierte mit freiem T4 und T3 gehört für mich also unbedingt dazu, weil das sind so auch die Organe, die ganz schnell bei Süchten einen wegkriegen. reißt ja alles. Vitamin D, Entschuldigung, geh jetzt nochmal zurück. Vitamin D ist ein Riesenthema. Ist auch logisch. Weil wenn du ständig besoffen bist, du nicht in die Sonne. ist so. Du auf dem Sofa. Keine Ahnung.

 

Julia Tulipan (30:58.35)

Ja, man darf ja auch mal bisschen plastisch sein, man darf ja auch mal schmunzeln. So ist das Leben, ist real. Ja. So, also von daher in einer idealen Welt erstmal bestimmen. Eisen ist halt häufig auch ein Thema, wobei ich das auf gar keinen Fall freihändig machen würde, weil gerade wenn Alkohol im Spiel ist, ist die Leber doch manchmal schon angeschlagen und hat dann eher die Tendenz, das Eisen zu zu akkumulieren. Die Leute haben also in der Regel sogar zu hohe Eisenwerte.

 

Vielleicht sind sie trotzdem im funktionalen Eisenmangel. Also heißt der Körper kann das gespeicherte Eisen nicht mehr aktivieren und nicht mehr dahin schleusen, wo es eigentlich hin muss. Trotzdem freihändig da jetzt Eisen reinzukippen, da wäre ich mal ganz vorsichtig. Das schiebt ja auch oxidative Prozesse an. Das ist ja kein Nierstoff, der so easy ist wie B-Vitamine, sage ich mal.

 

Ich meine, das ist ja schon eine ganz schöne Latte und natürlich, wie du es schon richtig sagst, am besten wäre natürlich zum Messen. Aber ich glaube, gerade bei den B-Vitaminen und Vitamin C, da ist man schon mal ganz gut aufgestellt. das kann man, würde ich sagen, sicher auch mal machen. Der zweite Aspekt, den du angesprochen hast,

 

vorher mal waren, die Aminosäuren und ich nehme an, das greift auch ganz stark in die Neurotransmitter eben hinein. Genau. Vielleicht kannst du dazu noch ein paar Worte sagen. Also als erstes noch zu den Nährstoffen. Sicherlich ist es generell nie verkehrt, nochmal einen schönen Eiweißshake dazu zu nehmen oder und vielleicht sogar idealerweise beides.

 

morgens auf leeren Magen, weil dann geht sie schön durch, die essenziellen Aminosäuren als Drink. Ich gebe zu, da gibt es welche, die sind einfach abscheulich. Aber es gibt ja auch tatsächlich welche, die kriegt man auch runter. Also vielleicht als Service so bisschen für die Zuschauer. Die schmecken deshalb so scheußlich, weil da eine Aminosäure drin ist, die ist eigentlich ganz wunderbar in der Funktion. Das ist Methionin.

 

Julia Tulipan (33:22.574)

Das ist eine sehr schwefelhaltige Aminosäure, die schmeckt nur, wenn man nicht ordentlich an ihr rumschraubt, wie wenn du dem Teufel die Füße ableckst. ich nur unterstützen, ich habe einmal den Fehler gemacht, ich habe mir so essentielle Aminosäure als Pulver gekauft, aber natürlich ohne Aroma, ist eh klar. Wie ich das aufmache, ich glaube da ist irgendwas.

 

gestorben und bzw. wie so Schweißfüße. Ja Faule Eier. Ja so faule Eier, das ist interessant. Aber es gibt tatsächlich fähige Lebensmittelchemiker, die kriegen das weg. Absolut. Und sofern man nicht Berührungsängste mit Amazon hat, verraten einem die Bewertung ja auch, was man dann dazu erwarten hat. Also lange Rede kurzer Sinn, Eiweiße sind halt bei Sucht auch ein Thema.

 

Das liegt einfach auch daran, dass jetzt wieder beim Alkohol vor allem, aber dass eben die Darmschleimhaut auch häufig sehr arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Resorption stimmt nicht. Und die haben alle einen Mangel. Ja und wenn ich halt auch wenig esse, wie du sagst, ich ich habe erst keinen Hunger, dann will ich das Steak nicht, aber dann sinkt der Blutzucker ab und du hast Cravings nach Tipps und so. Da kommt nichts Bescheides. Da bin ich mangelernährt natürlich.

 

Also von daher sind so essenzielle Aminosäuren eine super Idee und vielleicht zusätzlich auch noch mal ein Eiweißshake. Okay, dann muss der Körper selber umbauen, aber das kriegt er schon hin. Jetzt aber zu dem gezielten Einsatz von Aminosäuren. Du hast ja, sagen wir mal, in der ganz frischen Abstinenz die Situation, dass dein gesamter Neurotransmitterhaushalt

 

durcheinander gekegelt ist durch den Alkohol. Wir sind jetzt spezifisch beim Alkohol. Was ich jetzt sage, gilt in Abstrichen und bisschen Wandlungen auch für andere Drogen. Aber Alkohol ist halt nun mal die potenteste, was unsere Hirnchemie betrifft. Deshalb haben wir auch so viele Süchtige. Ganz grob gesprochen zerfallen ja unsere Hirnbotenstoffe, unsere Neurotransmitter in zwei Klassen. Das eine sind, sagen wir mal, die Aufreger und das andere sind die Entspanner.

 

Julia Tulipan (35:45.55)

Die Aufreger kennen wir von Adrenalin, No-Adrenalin, Cortisol, Nachlaufend, Glutamat. Das sind alles keine schlechten Dinge, sofern sie halt in der Waage stehen mit ihren Counterparts. Also die heißen dann GABA, Gamma, Amino, Boteric Acid. GABA ist nebenbei der häufigste Neurotransmitter.

 

der Entspannerseite überhaupt im Körper. Von daher erstaunlich, dass ihn kaum jemand kennt. Glyzin, auch ein Entspanner. Und was der Alkohol jetzt macht, das ist jetzt zu ausführlich, da sind wir morgen noch dabei, aber der verschiebt im Prinzip diese Gleichgewichte untereinander. Der schiebt also diesen künstlichen Gaber- und Entspanneranteil erstmal hoch, deshalb entspannt Alkohol auch.

 

Und wenn die Wirkung nachlässt, dann überschießt halt die andere Fraktion. Unser Körper baut dann auch unser Gehirn unter Dauerberieselung, weil er das halt nicht mag, dieses künstliche Bedröhnen da. Schraubt also sozusagen die Sensitivität für die gesamte Aufregerfraktion noch nach oben. So, und wenn jetzt der Alkohol wegfällt, dann fühlst du dich wirklich wie ein Auto mit durchgedrehtem Gaspedal und klemmender Bremse.

 

Da kannst du dich auch 24 Stunden ins Bett legen. bist nervös, du bist zappelig, bist aufgeregt, bist gnazig. Also dir geht es einfach nicht gut. Und in ganzen Zwischenzeit zirpt da hinten so dein Suchtgedächtnis und sagst, ich weiß aber, was dagegen jetzt helfen würde. Und da sagt mir jetzt bitte noch einer, das sei Willensschwäche, wenn ich das dann wieder umfalle und wieder zum Kühlschrank renne. Was man machen kann, praktischerweise gibt es halt eben viele

 

Oder vor die wichtigsten entspannenden Nervenbotenstaffe, wie eben dieses genannte GABA, tatsächlich als Aminosäure zum Schlucken. Das verwenden Bodybuilder zum Beispiel gerne nach dem Training. Sofern sie nicht ihr Bierchen für die Elektrolyte nennen. Zu häufig. Also GABA gibt es überall. Kannst du kaufen. Das ist ein Nahrungsergänzungsmittel. Glyzin auch.

 

Julia Tulipan (38:09.038)

Du kannst auch noch weitergehen, kannst also noch mit Theanin arbeiten. Diese ganzen Entspannungen, mal diese Zappelei, diesen Druck, dieses Gefussel im Kopf, erst mal rauszunehmen. Das geht aber nicht darum, jetzt ewig natürlich zu schlucken. Aber du kannst es erst mal überbrücken.

 

wozu sagen, dass du aus dieser biochemischen Schieflage heraus dann doch wieder zum Glas greifst, sondern du bridgest das dann erstmal, bis sich das dann alles wieder so eingependelt hat. da kommen noch mehr Komponenten ins Spiel, aber das ist so die Grundidee, dass es also tatsächlich Substanzen gibt, die natürlich dann in Hochdosis.

 

Also wir reden da nicht mehr von Prävention. Also ich gehe jetzt mal zurück auf das Niacin. Wobei war hier ganz wichtig, bitte, bitte Leute, hört gut zu. Es gibt, wenn jetzt irgendjemand auf die Idee kommt, sagt, Niacin ist eine tolle Veranstaltung, das stimmt. Aber Niacin gibt es in zwei chemischen Varianten. Und da guckt ihr schön auf die Packung. Niacin Amit ist euer Freund. Nikotinsäure macht richtig Spaß. Anführungsstriche Ende.

 

Das macht den sogenannten Flush. Das brennt, das juckt. Wer masochistisch veranlagt, kann das gerne mal versuchen. Aber bitte, bitte guckt wirklich auf die Packung. Wer auch immer damit spielt mit dem Gedanken, da steht extra No Flush Niazin drauf. Und das ist es bitte. Mit dem anderen beschäftigen sich dann die Profis. Das ist echt nicht euer Ding.

 

Es gab schon Leute, die haben bei uns im Forum, also es gibt unter Alkohol.ad auch ein betroffenes Forum, die haben eben nicht so genau gelesen und die sind dann damit auch in der Notaufnahme gelandet. Wirklich? Ja. Niacin, jetzt darauf zurückzukommen, also eben dieses No-Flasch-Niacin, Nicotinamid.

 

Julia Tulipan (40:22.67)

Das ist auch das nebenbei, was mit dem Hoffer gearbeitet hat. Also der hat auch mit dem No-Flush-Niazin gearbeitet bei Bill B. Wenn du Niazin richtig in Hochdosis anwendest, das hat Hoffer gemacht, sind seine Untersuchungen, also von 3 Gramm bis, bitte sitzen bleiben, 60 Gramm, entwickelt das eine Wirkung, das geht an die

 

an die gleichen Rezepturen im Gehirn ran wie Benzodiazepine. Das macht ruhig. Also, Hoffer hat, gibt's auch, kann man auch nachlesen, also mit Vitamin C und Niazin heroinabhängige Entzüge.

 

Das klappt übrigens auch. Durch die beruhigende Wirkung vom Niacin dann auch in dieser Dosis kann ich den Wunsch nach dem Alkohol, der mich ja auch beruhigen würde, überschreiben. Du kriegst ja in der Entzugsklinik auch Benzodiazepine und so. Der Ansatz ist ja gar nicht so anders.

 

dass das halt eben logischerweise und es ist auch gut und richtig so zeitlich sehr limitiert ist, weil das Zeug halt nochmal verdammt abhängig macht. Bringt dir nichts, gehst mit einer Alkoholabhängigkeit rein und kommst mit einer Benzoabhängigkeit raus. Naja, genau. Und das gibt's aber auch, also ist nicht so selten. Aber du kannst eben mit Nährstoffen, aber dann wirklich in Hochdosis, also da fallen auch wirklich den meisten Ärzten die Haare aus, wenn du mit denen darüber sprichst. Gott, das finde ja gefährlich.

 

Also ich erzähle jetzt mal was, was ich noch nie öffentlich erzählt habe, okay?

 

Julia Tulipan (42:17.518)

Als ich das alles, also ich war schon trocken, aber dann habe ich natürlich auch weitergelesen und dann habe ich das gelesen, was ich dir eben erzählt habe, dass also Hoffa Morphium in Züge und so was mit mit Niacin und C gemacht hat. Und das hat mich jetzt interessiert und ich gedacht, das will ich jetzt wissen. Und dann habe ich mich bewusst dramatabhängig gemacht.

 

was ja ein Morphium-Dirivat ist. Also von der Hirnchemie ist es dasselbe. Hat auch nicht lange gedauert, man ist ziemlich schnell drauf auf dem Zeug. Hab dann geguckt und ja, es setzten also alle Entzugssymptome ein, Schwitzen, Panikattacken und so, es war also vom Feinsten. Und dann habe ich das Hoffer Schema probiert. Und ich war noch drei Tagen fertig und raus. Und die Leute entziehen sie zum Teil über eineinhalb Jahre.

 

Wow.

 

Mein Mann hat mich verflucht, als ich ihm das hinterher erzählt habe. Ja, das kann ich mir vorstellen. Bist du wahnsinnig.

 

Du Marie-Küri hat sich das auch alles mal ausgedacht und hat gemeint, ich kümmer jetzt bei Ausweis. Aber es gibt schon Level des Engagements, würde ich sagen, und des Commitments. das ist, ich muss sagen, auch sehr mutig und mutig auf jeden Fall. Hast du da nicht mal gedacht, was ist, wenn es nicht funktioniert?

 

Julia Tulipan (43:53.486)

Dann muss ich es halt langsam runter dosieren. Irgendwie wäre ich aus der Mischung wieder rausgekommen. Aber ich habe mir gedacht, es hat beim Alkohol geklappt. Ich bin gesagt, ich weiß schon voll. Beim Alkohol hat es geklappt und jetzt will ich wissen, ob das auch bei einer anderen Droge funktioniert. Und bei Vitamin C auch in Grammweise wahrscheinlich, oder? Ja, das geht dann schon 10 Gramm hoch. Also das geht dann auch nur noch mit gepufferten.

 

weil sonst rebelliert wird. Ja, oral alles oder nicht? also das so als Anekdote. Es ist keine Anleitung zu nachmachen. Es war auch nicht gerade schön. Ich könnte mir schönere Dinge vorstellen, aber ich wollte es halt wissen. will damit nur sagen, dass was die sich damals alles angeguckt haben und auch zum Teil ja durchaus in Studien aufbereitet haben, das scheint schon zu stimmen.

 

Das einfach noch mal wert. Auf jeden Fall. Du hast vorhin gerade noch so ein Wort eingeworfen, so nebenbei, und zwar Suchtgedächtnis. Kannst du noch kurz erklären, was das ist, weil es nur so im Satz vorkam? Klar. Also das Suchtgedächtnis ist ganz verkürzt gesagt, das Ganze hängt an dem Nervenbotenstoff Dopamin.

 

Von dem haben wir ja nun alle schon gehört. das ist dieser Belohnungsbotenstoff. Der ist halt auch für so Dinge wie Sexualtrieb, Hunger. alles, was wir eigentlich so unter Instinkte laufen haben, das ist alles, was mit Belohnung zu tun hat. Wer mal richtig fett gelobt worden ist, das kannst du da, du kannst dich 30 Jahre lang daran erinnern. Warum? Weil da das Dopamin explodiert ist und Dopamin ist gleichzeitig auch noch zum

 

merken fürs lernen zuständig so wenn ich mir jetzt also welche droge auch immer hinter die binde kippe oder spritze oder rauchen oder egal dann macht mein dopamin bumb und gleichzeitig merkt ich mir also sehr genau wer dafür zuständig ist welche droge das macht alkohol machen alle

 

Julia Tulipan (46:06.734)

Dieses Abspeichern!

 

Was mich da so happy gemacht hat, das landet in einem Teil unseres Gehirns, das ist uralt. Also uralt. Das ist das sogenannte Reptiliengehirn, weil wir das tatsächlich noch mit den Kröten dieser Welt teilen. Das sitzt da hinten irgendwo ganz tief unten. Der Wunsch nach Alkohol sitzt dann eben wirklich neben Überlebens-Trieb, Fortpflanzungstrieb, Hunger. Alles das, was uns so antreibt. Auch diese mächtigen Dinge.

 

Also frag mal einen Priester, wie mächtig ein Sexualtrieb ist und Fortflassung und so. sind schon viele Kinder daraus entstanden, obwohl er auch wusste, er soll nicht. Und daneben hat sich dann der Wunsch nach Alkohol oder der jeweiligen Droge eingruppiert. Nochmal zum Thema Wille. Unser Wille ist eine viel ältere Veranstaltung. Das sitzt hier vorne. Wenn du jemandem einen Vogel zeigst, das ist der präfrontale Cortex, da sitzt unser Wille.

 

und der zieht immer den Gürzerin, wenn der sich da hinten meldet. So viel zum Thema meldet. Natürlich ist auch das Suchtgedächtnis ist eine Geschichte, da bildet sich tatsächlich das Gehirn in einer gewissen Art

 

Denn Drogenkonsum, nicht nur Alkohol, jeglicher Drogenkonsum ist immer verschwistert und verwandelt mit bestimmten Abläufen. Also ob das jetzt das Feierabendbier ist, ja, also ich weiß, ich fahre meinen Computer runter, dumm, dumm, dumm, Wer jeden Abend trinkt, das merkst du gar nicht rational, aber da springt schon das Suchtgedächtnis an, das hört den Ton.

 

Julia Tulipan (47:56.718)

und weiß, in einer halben Stunde zu Hause gibt es die Drönung. Und das ist dann, das ist wie eine Autobahn. Das ist ein Automatismus. Und aus der Nummer dann rauszukommen, also diese Abläufe zu durchbrechen und zu sagen, ja, dann fahre ich eben nicht gleich nach Hause, gehe ich erstmal eine Runde spazieren. Dann kratzt sich das Suchtgedächtnis schon am Kopf und sagt, mir läuft aber heute irgendwas anders. So, das sind so die kleinen Tricks, wo du dann dein Suchtgedächtnis aufs Kreuz legen musst.

 

Weil es besiegen mit reiner Willenskraft, mit reinen Verstand, ist fast unmöglich. Da kommen dann diese ganzen Tricks und Tipps, die man dann also auf der Pfanne haben muss. Aber wenn man es einmal verstanden hat, wie es funktioniert, dann fällt dir das natürlich viel leichter, das auch zu machen, als wenn dir halt einer, weiß ich nicht, in einer Suchtberatung oder so sagt, ja, dann, sie trinken ihr Feierabendbier, dann gehen sie halt erstmal eine Runde spazieren. Wenn du nicht verstehst, warum das so ist.

 

und sei der Schwätzer. Er verweht das von mir. Bitte erklärt den Leuten doch was in ihrem Kopf los ist. Und dann klappt das auch mit dem Suchtausstieg. Sehr spannend. Und so genau wie du sagst, wenn ich verstehe warum, was der Grund dahinter ist, dann kann ich es ja auch umsetzen. Aber wenn ich denke, wieso soll ich jetzt spazieren gehen? meine deswegen, ja genau.

 

Deshalb ja. Ich sage ja auch nicht, dass der Ansatz für jeden da ist. Noch mal, one size fits all gibt es nicht. Und was wir auch noch komplett außen vor gelassen haben, können wir jetzt auch nicht mehr besprechen. Zeit ist rum und das ist auch zu weit. Aber was halt aus meiner Sicht auch noch viel zu wenig beachtet wird, ist, dass, das ist meine Erfahrung jetzt aus den ganzen Coachings, also bei mindestens der Hälfte liegt eigentlich darunter noch was anderes.

 

Das sind dann Angst- und Panikstörungen, Depressionen, ADS, riesengroßes Thema. Die Leute benutzen Alkohol oder welche Droge auch immer quasi als Medikament. Und es wird immer noch so getan, also die Diagnosen gibt es zum Teil tatsächlich schon, die sind schon gestellt. Und die Leute gehen in die Suchtkliniken und die werden so behandelt, als hätten sie sich einen Fuß gebrochen und die Hand. Also es hat beides nicht miteinander zu tun. Das stimmt aber nicht.

 

Julia Tulipan (50:18.222)

Die Leute nutzen das nur als Medikament. Also behandelt bitte die Grunderkrankung ordentlich. Nebenbei häufig ja auch auto-molekular sehr gut machbar, zumindest unterstützend. Oder ernährungstechnisch und beides. Und dann klappt das auch mit dem Alkoholentzug oder welchem Drogenentzug auch immer. Gut, dass du das nochmal ansprichst, eben, glaube, so wie du sagst, es wird so oft

 

vollkommen voneinander getrennt. hast die eine Diagnose und die Sucht der Erkrankung, als wäre hätte das überhaupt nichts miteinander zu tun. Das ist für die Ökologen. Man weiß ja mittlerweile auch, dass wenn zum Beispiel bei ADHS die Gefahr oder das Risiko, eine Sucht, egal welcher Art zu entwickeln, viel, viel höher ist, das kann auch eine Spielsucht sein.

 

Alkoholsucht sein. können aber andere Drogen genauso sein. Das heißt, man weiß ja schon, da die Empfindlichkeit eine viel höhere ist. Wenn du den ganzen Tag wirklich im Low-Dopamin rumrennst, was bei ADS nun mal der Fall ist, die suchen sich alles, das hoch zu triggern. Im Idealfall, das klingt jetzt echt doof, ich weiß im Idealfall landen die bei Cox, weil das nämlich genau ihre Droge, die werden ja auf Amphetamine ruhig.

 

Das ist ja das interessante. In der Regel kiffen und trinken die aber. Okay. Also das ist, ich habe auch, ich freue mich da auch richtig drüber. Ich bin keine ausgebildete Therapeutin. Ich bin Wissenschaftsjournalistin. darf man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Aber in meinen Coachings habe ich drei, an die ich mich jetzt auch wirklich vital erinnern kann, den ich

 

gesagt habe, kann es sein, dass du ein ADS hast? Das ist schon aufgrund der Art, wie die reden und so. Und wenn man dann ein bisschen genauer hinschaut, dann laufen die zum Testen. Der Kandidat hat 100 Punkte. Ja super. Zwei davon sind jetzt auf Ritalin. Also eben Medikamenten. Für die ist Alkohol kein Thema mehr. Das Ding ist durch. Und die haben eine Karriere hinter sich zum Teil. Das ist gruselig.

 

Julia Tulipan (52:37.87)

Ich habe als letztes Wort dazu, ich habe neulich ein sehr interessantes Interview geführt mit einem Psychiater und der sagte, okay, das ist jetzt bisschen provokativ, hat es auch bisschen zurückgenommen hinterher, aber im Prinzip ist Alkoholismus keine eigenständige Erkrankung.

 

Julia Tulipan (52:55.438)

Du musst immer das umrücken. Als Aspekt von einem Teil oder der anderen Psychoerkrankungen. Du musst das finden, was die Leute dahintreibt. Ja, verstehe. Das musst du lösen. Ob das jetzt auf der Psychoschiene sind, Traumata, ich will das ja nicht in Abrede stellen, aber so überbetont, wie das in der Sucht im Moment wird, aus meiner Sicht stimmt das nicht. Aber wenn du halt ein ADS hast,

 

Da kannst du die Leute nach Traumate in der Kindheit suchen, so viel wie du willst. Das ist eine knallharte neurobiologische Veranstaltung bei denen im Kopf.

 

Julia Tulipan (53:40.398)

Sozusagen so wie du schon gesagt hast, wir nähern uns langsam, sozusagen, dem Ende unseres Gesprächs und es ist total spannend. Und ich hoffe, wir haben jetzt viele Aspekte auch anschneiden können. Wie gesagt, wer da tiefer einsteigen will, dem würde ich deine beiden Bücher sehr, sehr ans Herz legen. Und dann gibt es natürlich auch das Coaching von dir. Wie ist es denn jetzt zum Beispiel? Ich sehe es eher auch aus der vielleicht

 

Wir haben auf der einen Seite die Betroffenen oder die Süchtigen, aber auch natürlich Angehörige. Können sich auch vielleicht zwei Fragen, die ich noch so gerne zum Schluss stellen würde. Einmal ist, wie kann ich als jemand, als Angehöriger richtig reagieren? Also was macht Sinn oder womit treibe ich andere Person eher von mir weg?

 

Das ist eine. Und die zweite Frage, wer können sich auch Angehörige an dich wenden und sozusagen von dir dahingehend beraten und coachen? Also zur ersten Frage, leider ist es tatsächlich so, dass Angehörige relativ wenig tun können. Du kannst was machen, aber nicht viel. Man muss einfach verstehen, dass

 

Sucht stärker ist als jegliche menschliche Bindung. Das ist traurig, aber es ist so. Deshalb lügen Süchtige, deshalb betrügen sie. Das so. Das einzige, was du als Angehöriger tun kannst, sagen wir mal jetzt beim Alkohol, dass du, sagen wir mal, es ist dein Partner oder deine Partnerin, dass du

 

von dir sprichst, was du beobachtest. Also ich mache mir Sorgen. Ich habe an dir diese und jene Veränderung wahrgenommen. Ich, also immer ich Botschaften. Sobald und nur wenn der oder diejenige nicht betrunken ist. Das geht sowieso sonst zwingend schief. Jegliches Du bist ja schon wieder besoffen. Du hast schon wieder getrunken.

 

Julia Tulipan (56:06.542)

Mein Gott, bist du peinlich. So. Da gehen sofort die Rolläden runter. Weil der Süchtige verteidigt seine Sucht. Immer. Das muss ja beibehalten werden. Der geht sofort in die Verteidigungshaltung. Wird wahrscheinlich sogar attackieren. Dann kommt es zum Streit, zum völlig sinnlosen Streit. Und das ist das, was du nämlich genau sagst. Das treibt ihn auch auseinander. Also du kannst wirklich immer nur sagen...

 

Ich mache mir Sorgen, ich sehe dies, ich nehme das wahr. Es bringt überhaupt nichts, zu versuchen, den Konsum zu kontrollieren. Völlig kontraproduktiv. Also auch wenn ich weiß, wo die geheimen Verstecke sind, stehen lassen.

 

Der Alkoholiker oder jegliche Süchtige wird nur sauer und wird es halt woanders verstecken. Also nicht kontrollieren, aber auch nicht den Konsum fördern. Heißt, kannst du mir mal noch eine Flasche Bier von der Tanke holen? Nö. Das ich nicht. Das machst du Schulden selber. Ist der oder diejenige am Montagmorgen immer noch viel zu verkatert oder an irgendeinem anderen Tag, zur Arbeit zu erscheinen, hat er verdammt nochmal selber da anzurufen.

 

Und nicht ich als Partner oder Partnerin sagen, ja, der hat irgendwie eine Gastritis oder irgendwie so. was ich sagen will, jegliche Probleme, die auftreten im Zusammenhang mit Konsum jeglicher Art, Drogenkonsum, die Person selber lösen lassen. Das ist nicht mein Job. Weil das befördert zumindest mal den Erkenntnisprozess, halt wie bei mir auch

 

so verdammt lange dauert, bis ich überhaupt erstmal jemand eingestehten Problem zu haben. Und damit, nur damit, fängt eine Suchtbehandlung an. Das muss klicken bei demjenigen. Das kann ich auch noch durch ganz andere Sachen fördern. Ich stehe da auch zu, das hat mir schon mehrere Shitstorms an die Backe geholt, aber wenn ich weiß, dass mein Partner oder meine Partnerin besoffen Auto fährt...

 

Julia Tulipan (58:21.102)

heißt, die sind schon Sternhagel voll und fahren noch mal zur Tanke, sich Nachschub zu holen, Polizei rufen. Ich weiß ja, wo die hinfahren und ich kenne auch das Kennzeichen. Es gibt so viele Leute, bei denen hat es echt Klick gemacht, als der Führerschein weg war. das ist brutal, ich weiß. So, ansonsten, zusammengefasst, du kannst nicht viel machen, du kannst das machen, was ich eben gesagt habe und ansonsten hast du nur eine verdammte Pflicht, dich selber zu schützen.

 

Die eigene Linie ziehen und da nichts drüber kommt. Sobald du merkst, als Angehöriger, Freund, Partner, wie auch immer, eines Süchtigen, es geht an deine Substanz, an deine Gesundheit. Zieh eine Linie. ist... Und umso mehr, wenn da jetzt noch Kinder im Spiel sind, dann zieh aus. Es stimmt nicht auf der anderen Seite, was man immer so dahin sagt, ja, ein Alkoholiker oder ein Süchtiger.

 

muss erst mal richtig mit der Schnauze im Dreck liegen, bevor es dann besser wird. Das stimmt nicht. Aber wenn alles nichts hilft vorher, dann ist Selbstschutz angesagt. Und das hat auch nichts damit zu tun, dass man egoistisch ist oder brutal oder unempathisch oder sonst was. Wir sind alle auf der Welt, dafür zu sorgen, dass wir glücklich sind. Und wenn ein anderer den anderen Weg wählt, dann muss er den gehen. Und wenn es da Kinder gibt, dann habe ich die verdammte Pflicht, die aufzupassen.

 

Und ja, es wenden sich auch Angehörige an mich, das stimmt, aber im Wesentlichen kann ich denen dann nur in Spielform natürlich nur das erzählen, was ich eben auch erzählt habe. Wenn der Betroffene selbst keine Hilfe will, dann ist es nichts zu wollen. Also du kannst Pferde nicht zum Saufen zwingen und Alkoholiker nicht dazu aufzuhören.

 

Julia Tulipan (01:00:12.942)

Vielen lieben Dank. Es war total spannend und danke, dass du da so viel Einblick gewährt hast und auch so viel Persönliches von dir erzählt hast. Ich eben das ist oft so wichtig, dass es auch nicht so, dass es nicht von oben herab ist, dass es einfach nicht, man denkt, okay, was weiß denn die oder derjenige und redet von irgendwas, wo man keine Ahnung hat und

 

Ich glaube, wird jetzt mittlerweile jeder mitbekommen haben, dass du sehr genau weißt, wovon du sprichst. Du hast zwei tolle Bücher geschrieben. Du hast das Coaching, bei dem sich die Menschen an dich wenden können. Ich verlinke natürlich alles in den Show Notes, aber sag doch nochmal auch, dass wir es auf Audio haben. Wo können dich denn Interessierte am besten erreichen?

 

Einerseits auf meiner persönlichen Website, also vornamenachname.com, gabi.gutzek. Ansonsten aber gerne, und da möchte ich die Leute sogar noch viel mehr munter dazu, unter alcohol.ad, also so wie mein erstes Buch heißt, alcohol.ad.com. Da gibt es eine Website und vor allem gibt es da ein ganz großes Fokus. Anonym und kostenlos. Also niedrigschwelliger geht es gar nicht. Super.

 

Es sind auch durchaus ziemlich viele Angehörige da drin, denen das auch hilft. Einfach zu lesen, dass das, was sie da täglich zu Hause erleben, dass das auch alles Muster sind. Sucht sind immer, das ist immer ein Muster. Deshalb funktioniert ja auch Suchtberatung überhaupt nur. Also jeder, irgendwie sich ganz, ganz niedrigschwellig und auch, wie gesagt, kostenlos da zu dem Thema einfach mal

 

informieren möchte, kann das gerne bei unserem Forum tun. ich bin auch da. ich mach da mit. Mein Mann auch. vielleicht das auch noch. Also mein Mann ist ja Arzt. Das ist also nicht ganz ohne medizinischen Sachverstand. Im Gegenteil ist Krankenpfleger und Arzt beides. Ja, also unter alcohol.ad oder meiner Website gabi.de Dann sage ich nochmal vielen lieben Dank.

 

Julia Tulipan (01:02:37.966)

für deine Zeit. Sehr gerne, danke für deine.