In dieser Episode des Science Talks wird eine Studie zur ketogenen Ernährung und deren Auswirkungen auf den Körper diskutiert. Die Studie untersuchte 60 gesunde Erwachsene und verglich drei Gruppen: eine Gruppe reduzierte freien Zucker, eine andere folgte einer ketogenen Diät und die dritte Gruppe diente als Kontrollgruppe. Die Ergebnisse zeigten, dass die Keto-Gruppe doppelt so viel Gewicht und Fettmasse verlor wie die anderen Gruppen, ohne wesentlich weniger Kalorien zu essen. Es wurden auch positive Veränderungen im Hormonhaushalt und die Sättigung festgestellt. Die Autoren der Studie haben jedoch einige Ergebnisse manipulativ dargestellt und wichtige positive Aspekte nicht kommuniziert.
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In dieser Episode des Science Talks nehmen wir eine brandaktuelle Studie unter die Lupe, die untersucht, ob eine ketogene Ernährung das Darmmikrobiom negativ beeinflusst. Zusammen mit der Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Gonder besprechen wir die überraschenden Ergebnisse und räumen mit Missverständnissen auf, die in den Schlagzeilen kursieren.
00:00 Das erwartet dich in der Episode
01:52 EssWissen Club für Praktiker
03:14 Begrüßung und Vorstellung der Studie
04:53 Aufbau der Studie, einschließlich der drei Diätgruppen, und spricht über die ersten wichtigen Ergebnisse, insbesondere den Fettverlust und die Gewichtsreduktion unter Keto.
07:49 Bessere Abnahme bei der Keto Gruppe
11:06 Lipidwerte
13:10 Darmmikrobiom und kurzkettige Fettsäuren
16:07 Glukosetoleranz
20:09 Hormonelle Veränderungen Ghrelin, Leptin und GLP-1
23:16 Zusammenfassung
- Die ketogene Ernährung führt zu einem signifikant höheren Fettverlust, ohne die Kalorienaufnahme drastisch zu reduzieren.
- Das Mikrobiom verändert sich unter Keto, aber ob dies negative Auswirkungen hat ist nicht abzuleiten, da bereits nach 12 Wochen die kurzkettigen Fettsäuren wieder ansteigen.
- Der Zuckerstoffwechsel passt sich unter Keto an, was kein Zeichen von Insulinresistenz ist. Ganz im Gegenteil. Insulinsensitivität verbessert sich und Glukosewerte sinken.
Hör rein und erfahre, warum es sich lohnt, wissenschaftliche Studien kritisch zu hinterfragen und wie du diese Erkenntnisse für deine eigene Ernährung nutzen kannst.
Über Ulrike Gonder: Dipl. oec. troph. und Freie Wissenschaftsjournalistin https://ulrikegonder.de/
Über Julia Tulipan: Magister der Biologie und Master klinische Ernährungsmedizin https://juliatulipan.com/
Hengist, Aaron, et al. "Ketogenic diet but not free-sugar restriction alters glucose tolerance, lipid metabolism, peripheral tissue phenotype, and gut microbiome: RCT." Cell Reports Medicine 5.8 (2024). https://www.cell.com/cell-reports-medicine/fulltext/S2666-3791(24)00381-1
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Julia 00:00:00 Willkommen zu einer neuen Folge der Science Talk. Ich bin Julia Tulipan und bei mir ist heute wieder zu Gast Ulrike Gonder. Sie ist Ökotrophologin und Wissenschaftsjournalistin und seit vielen Jahren im Bereich Ernährung unterwegs. Heute tauchen wir tief in eine spannende und auch kontrovers diskutierte Studie ein. In dieser Studie geht es um die Auswirkungen einer ketogenen Ernährung auf den Stoffwechsel, auf das Darm, Mikrobiom und auf andere Gesundheitsmarker wie das Lipidprofil. Wir sprechen darüber, dass die Studie, obwohl sie in den Medien eher mit negativen Schlagzeilen geworben hat, tatsächlich einige überraschend positive Ergebnisse hervorgebracht hat. Warum solltest du unbedingt reinhören? Gewichtsverlust und Fettabbau? Wir sprechen darüber, wie die ketogene Ernährung in dieser Studie zu doppelt so viel Fettverlust führte und das, ohne signifikant weniger Kalorien zu essen Außerdem die Darmgesundheit erfahre, wie sich das dar Mikrobiom an eine ketogene Ernährung anpasst und warum Veränderungen nicht unbedingt negativ sind, sondern auch Zeichen eines gesunden Anpassungsprozesses sein können. Und dann natürlich noch Glukose und Insulinreaktionen. Wir klären auf, warum der Blutzuckeranstieg nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit bei Ketose völlig normal ist und was das über die Flexibilität deines Stoffwechsels aussagt.
Julia 00:01:29 Wenn du dich für die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich Ernährung interessierst und wissen möchtest, wie sich eine ketogene Diät wirklich auf deinen Körper auswirkt, dann solltest du diese Episode nicht verpassen. Bevor wir aber starten, möchte ich mich bei meinen Sponsoren bedanken. Deren Unterstützung ermöglicht es mir, regelmäßig spannende Inhalte für dich bereitzustellen. Ich möchte euch heute gerne ein eigenes Projekt vorstellen. Fertig aufbereitete Infografiken Arbeitsblätter und übersichtliche Abbildungen, die du in der Praxis mit deinem Patienten oder für deine Vorträge verwenden kannst. Erklärung und Einteilung aktueller Studien oder Fragen zu Supplementen. Das spart Zeit und erleichtert dir die Arbeit. Das gibt es jetzt und das Ganze heißt, es ist ein Club für Praktiker. Es ist ein Club für Praktiker ist eine einzigartige Membership Plattform. Die Expertinnen Ulrike Gonder, Daniela Pfeiffer und ich Julia Tulip haben sich für dieses Projekt zusammengetan. Du kannst jetzt 14 Tage ohne Risiko testen und du erhältst Zugriff auf die umfangreiche Mediathek. Monatliche Kunas, Diskussion und Austausch mit anderen Expertinnen, regelmäßige Kamingespräche mit exklusiven Gästen und vieles mehr. Klingt spannend. Melde dich gleich an auf Com.
Julia 00:03:02 Und wie gesagt, du kannst erst mal 14 Tage vollkommen ohne Risiko testen. Liebe Ulrike, willkommen zum neuen Science Tag. Ich freue mich, dass wir wieder mal eine schöne Studie gefunden haben, über die wir plaudern können.
Ulrike 00:03:21 Ich freue mich auch. Und eine ganz spannende Studie. Genau.
Julia 00:03:25 Gut, und zwar die Studie, um die es heute gehen soll, die natürlich wieder mal Schlagzeilen macht und wir uns deswegen ihrer annehmen, ist eine Studie, bei der in den Schlagzeilen es mal primär um eine, um eine, ja um ein Finding ging, um eine Aussage ging und zwar das Mikrobiom und die große Schlagzeile war Könnte eine ketogene Ernährung schlecht für die Darmbakterien sein? So ganz lapidar gesprochen. Und natürlich haben wir uns diese Studie angeschaut und diese Studie geht weit über das Mikrobiom hinaus und wir haben ganz viele tolle Sachen drin entdeckt. Und genau jetzt schauen wir uns ein bisschen an, was so alles passiert ist. Was ist dran? Ist es wirklich schlecht für das Mikrobiom oder können wir es vielleicht ein bisschen differenzierter betrachten? Und die Arbeit erschien in selber Reports Medicine Tour 2024 und der ganze Titel der Studie heißt Kit Organik Diät but not free sugarrestriktion alters, Glukose tolerance lipid metabolism, periphere inotype and good mikrobiom.
Julia 00:04:40 Also eine ganz, ganz langer Titel und natürlich verlinkt. Und wir schauen uns jetzt mal an was war Ziel? Was wollten die eigentlich mal herausfinden und was ist alles herausgekommen?
Ulrike 00:04:53 Und es ist echt eine ganze Menge. Also das war eine Arbeitsgruppe aus Bad in Großbritannien, also eine britische Arbeitsgruppe. Und wir haben 60 gesunde Erwachsene untersucht oder in die Studie eingeschlossen. Und die wurden dann. Also ist ein Essen randomisierte Studie, also eine Interventionsstudie, also vom Ranking sehr hochwertig und die haben also das war auch bestimmt irre viel Arbeit. Wir haben uns gewundert, was da, was sie alles untersucht haben und die haben drei Diäten miteinander verglichen, die und zwar einmal die eine Gruppe, also 1/3 der Leute, sollte nur freie Zucker reduzieren. Sie hatten eine ganz geringe Zuckerzufuhr. Alle Gruppen hatten 15 % Energie, Prozent Protein und diese die Zuckerreduktion. Da ging es also darum, zum Beispiel Säfte und Zucker und Süßigkeiten und sowas alles wegzulassen und Und dann? Und die dritte Gruppe war eben eine ketogene Ernährung. Und mir ist aufgefallen Julia, die die waren, das war ja ganz streng.
Ulrike 00:05:52 Also die haben ja nur 8 % Kohlenhydrate gegessen. Also das war richtig Hardcore Getto und die Kontrolldiät, da fing es eigentlich schon an also die, die, Ich sage schon mal, die Studie ist ja sehr aufwendig gemacht worden, aber die die Interpretation, die Darstellung ist schon sehr manipulativ, weil die Kontrollgruppe hieß moderate Shuker, also moderat oder eine moderate Ernährung. Und das, was Sie unter moderat verstanden haben, war 50 % Kohlenhydrate. Also ich weiß nicht, wer das noch als moderat bezeichnet und und und. 20 % waren Zucker, also die haben 1/5 ihrer Kalorien in Form von Zucker. Also das war die Kontrolldiät und gut, wenn man dann eben Zucker weglässt und Ketose macht, dann ändert sich natürlich einiges. Und wie der Titel schon sagt, haben Sie sich auf ganz wenige Punkte kapriziert, die so ein bisschen Mainstream sind. Aber spannend waren ganz andere Sachen.
Julia 00:06:44 Absolut genau. Also ich finde schon mal super, dass es wirklich diese randomisiert gemacht haben und offensichtlich die Ketogruppe auch sehr brav war. Anscheinend, weil das ist auch nicht immer so einfach, gerade bei Ernährungsstudien, wenn nicht randomisiert Hier ist ja immer Ich muss ja dann auch das machen wollen.
Julia 00:07:05 Ja, und das ist halt immer das kann schwierig sein und das haben wir auch bei anderen Studien schon gesehen, wo dann einfach die Compliance nicht so hoch ist, die Zufriedenheit auch nicht so hoch ist. Wenn man in einer Diät Gruppe ist, mit der man sich einfach nicht wohlfühlt. Genau. Und dafür muss ich sagen war echt super, weil von den Ergebnissen her scheint sich ja auch die Ketogruppe wirklich, wirklich an die an die ketogene Ernährung, an die Vorgaben gehalten zu haben.
Ulrike 00:07:34 Wir haben auch gemessen und so und wenn wir jetzt auf die Ergebnisse gucken, also du hast es ja schon gesagt im Titel und auch vor allen Dingen in den Schlagzeilen und auch aber auch in der Kurzfassung zu dieser Studie haben Sie sich eigentlich auf drei Punkte oder vier kapriziert. Und zwar also, man könne mit beiden Diäten abnehmen und und Fett verlieren. Das haben Sie gesagt. Sie haben aber nicht gesagt, dass die Leute doppelt so viel abgenommen haben und doppelt so viel Fettmasse verloren haben. Und das Ganze auch noch ohne wirklich wesentlich weniger Kalorien zu essen.
Ulrike 00:08:05 Also eigentlich glaube ich, wollten die beweisen, dass dieses Kalorienbilanz Modell funktioniert. Aber sie haben eigentlich gezeigt, dass es dass es eben nicht die Dinge erklärt und ihre ursprüngliche Idee war zu gucken, ob die Diäten die körperliche Aktivität verändern, weil das ja oft kompensiert. Ich Ich esse anders, ich nehme ab und dann habe ich aber weniger Lust, mich zu bewegen. Das war nicht der Fall. Also das war, das war zum Beispiel eines der tollsten Ergebnisse, aber das haben sie überhaupt nicht kommuniziert, Das kommt nur so im Nebensatz. Ja, und dann die Gewichtsabnahme. Dass Sie das nicht deutlich machen, das fand ich schon heftig.
Julia 00:08:42 Ja, ja, ja, eben Vor allem. Also es kommt halt leider der der Bias eben oder das heraus dass es so dass sie einfach davon überzeugt sind, dass es nur um Kalorien rein und raus geht. Aber wie man einfach doch an den an den Daten sieht, ist das die, dass es eben nicht nur um das geht Und es wurde ein die. Die Studienteilnehmer haben selber reporte quasi wie viel sie essen.
Julia 00:09:10 Und das fand ich ganz interessant, nämlich so als erste erstes Insight, das schon in den ersten vier Wochen haben die die Gruppe auch weniger gegessen. Also sie haben auch Self Reporte weniger gegessen, aber ab Woche 4/4 bis zwölf war dann dieser Effekt nicht mehr da. Aber trotzdem war ja der Gewichtsverlust weiterhin äußerst signifikant. Eben wie du sagst, doppelt so hoch. Dann eigentlich wie bei der anderen Gruppe und vor allem Fett, weil wir wollen ja nicht nur, wir wollen ja nicht Muskelmasse verlieren. Und das ist ja auch oft eine große Sorge, dass man ja Muskelmasse verliert. Aber wir sehen, dass hauptsächlich das ein wirklich großer Teil des Gewichtsverlust, dass es wirklich Fettmasse war, was ja genau das ist, was wir erreichen wollen. Und dann fand ich spannend, dass die die autoren weil sie einfach diesen. Diese voreingenommenheit haben Richtung Kalorien sind alles was zählt haben die quasi ausgerechnet wie viel die weniger hätten oder wie viel sie wahrscheinlich weniger gegessen haben, um diesen Gewichtsverlust zu erreichen. Aber, aber es war nicht das, was die Leute Reporter haben und das finde ich schon ein bisschen seltsam.
Ulrike 00:10:30 Ja, also mir fiel gerade so das Wort Daten Massage ein. Also wir haben ja auch dazu einen Artikel von Gary Hobbs gelesen, von dem amerikanischen Wissenschaftsjournalisten, der auch sagt, die, die hatten wahrscheinlich genau diese Brille auf dass sie Daten zum zum Kalorienbilanz Modell passen sollten. Und sie haben es nicht. Aber statt zu überlegen, wie könnte man es sonst erklären, haben sie dann irgendwie immer so lange rumgemacht, bis es irgendwie passend gekriegt haben, was super schade ist, weil es eine ganz tolle Studie ist Und das gleiche ist ja im Grunde genommen auch passiert mit der Glukose Toleranz und mit den Lipide werden. Also in der Kurzzusammenfassung lese ich das atherogene Lipidprofil ist unter Ketose angestiegen. Da denkt man ja gleich Oh Gott, oh Gott. Und wenn man hinguckt, dann war im Grunde das einzige, was sich verändert hat, das AB. Das ist gestiegen, aber vorübergehend nur in der Woche vier. Wir hatten uns ja die Grafik angeguckt, es in der Woche vier steigt es an, es ist signifikant, aber das fällt wieder ab.
Ulrike 00:11:30 Das heißt am Ende der Studie was völlig normal und. Und wenn ich von einer Durchschnittsernährung auf eine strikte ketose Ernährung Umsteige dass sich dann Dinge ändern, wenn ich noch dazu vier Kilo fast nur Fett verliere, dann dass dann der Stoffwechsel in Bewegung ist, dass sich da viele Werte ändern, das hat man ja auch bei allen gesehen. Oft waren die Werte nach der Woche vier ganz anders als nach zwölf, was ja zeigt, dass der Körper eine gewisse Anpassungszeit braucht. Auch das Mikrobiom. Ja, das dauert einfach alles und es wurde die kleinste Geschichte, die man hätte negativ darstellen können, haben sie gemacht und die ganz positiven Dinge nicht.
Julia 00:12:07 Genau, genau weil, wie du sagst, wenn. Wenn ich so viel Fett verliere. Wir müssen ja auch denken, die waren ja nicht übergewichtig, die Leute, also jetzt, das waren jetzt gesunde, normale, also gesunde Erwachsene. Und wir haben da doch einiges an Gewichtsverlust, an Fettverlust, da an Fettmasse, die mobilisiert wird. Und wenn wir da jetzt auch wieder ein bisschen vielleicht in Richtung Lean Mass Hyper Responder denken, wo wir ja auch schon Videos dazu gemacht haben, ist potenziell auch zu erwarten, dass natürlich die Transport Vesikel, die für Fetttransport notwendig sind, dass die auch ansteigen.
Julia 00:12:45 Ich brauche einfach mehr Taxis, mehr Busse, wenn ich Fette als primäre Energiequelle nutze. Also das dürfen wir nicht vergessen, dass wir hier nicht, dass es keine Übergewichtigen, keine Gruppe mit übergewichtigen Personen waren, sondern gesunde, normalgewichtig erwachsene Und das ist ja noch mal ein interessanter Aspekt. Selbstverständlich.
Ulrike 00:13:06 Und dass ich die Dinge auch wieder wieder eingependelt haben. Und genauso bei dem. Bei dem Mikrobiom, der Mikrobiom. Dann finden Sie Veränderungen? Ja klar, die Ernährung ist ja total drastisch, sage ich mal umgestellt worden, dass ich dann, wenn sich Mikrobiom nicht verändern würde, das wäre eine Katastrophe. Und Sie finden weniger Bifidos? Das ist erst mal erschreckend, weil die Bifidos natürlich die positiven Bakterien sind. Aber was interessant war Sie sagen selber, wir können eigentlich die biologische Funktion dieser Veränderungen gar nicht einschätzen beurteilen, aber das wird wieder nicht kommuniziert. Das ist irgendwo in diesem Riesentext versteckt. Und. Und die zum Beispiel die kurz kettigen Fettsäuren, die ja dann für Darmfunktion usw gut sind und für die Gesundheit wichtig sind, die waren gar nicht unterschiedlich.
Ulrike 00:13:51 Bzw die sind auch ein bisschen gesunken, erst unter Cato, haben sich dann aber wieder erholt. Das heißt möglicherweise haben ganz andere Bakterien dann die Funktion der Bifidos übernommen. Wir wissen es nicht, Aber es gibt Hinweise darauf. Aber es wurde auch hier einfach negativ beurteilt, ohne dass man das Hintergrundwissen hat.
Julia 00:14:11 Und da sieht man immer, es ist also wirklich, man muss tatsächlich immer wieder den Text auch lesen, weil sie es sehr wohl immer wieder reinschreiben. Auch das mit dem, das bei Woche zwölf das eben das mit dem LDL sich normalisiert wieder hat oder? Und auch das schreiben sie im Text, aber nicht dann in der Kurzzusammenfassung und ja und und das ist auch alles, was halt leider viele Journalisten dann auch nur mehr lesen, nämlich die Kurzzusammenfassung und gar nicht in den Text eigentlich hineinschauen. Und wie du sagst, ich finde es super spannend, wie man so erst diesen leichten Abfall an den kurzkettigen Fettsäuren sieht und dann aber eine deutliche Erholung, was eben darauf hinweist, dass einfach hier das einmal ein Übergangs, also Übergangseffekte sind, die wir hier sehen.
Julia 00:15:06 Natürlich muss ich das anpassen, wenn ich das Substrat ändere. Aber das ist potenziell, dass es hier zu Anpassungen kommt. Und das ist ja das, was wir eigentlich auch aus den aus längerfristigen Studien sehen. Bzw auch aus Einzelfallbeispielen, wo wir vielleicht auch entzündliche Darmerkrankungen oder diese Sachen haben sie immer immer einen kleinen positiven Effekt und da wir brauchen natürlich das. Die kurzkettigen Fettsäuren Säuren sind so wichtig für die Darmgesundheit und deswegen finde ich das interessant, dass sich das auch wieder erholt und wieder ansteigt. Und Sie schreiben auch, dass sie eben keine funktionellen Marker, also für das Auge keine Einschränkungen der Funktionalität des Darms feststellen, keinen Anstieg irgendwelcher Art Marker also. Und das ist ja eigentlich das, was relevant ist.
Ulrike 00:15:52 Ich glaube, wir müssen einen Punkt noch kurz ansprechen, weil der auch im Grunde genommen ein bisschen zeigt, so wie die Studie. Ich sage jetzt mal gestrickt ist. Ich will da auch gar niemanden was unterstellen, aber was uns zumindest auch aufgefallen ist, war die Sache mit dem Zucker Stoffwechsel. Ja, man hat ja also der nicht den Blutzucker ist gesunken und die haben auch Insulin.
Ulrike 00:16:15 Ist alles gesunken, alles gut. Aber sie haben dann nach. Nach vier Wochen haben Sie also mitten in der Diätphase. Haben Sie einen Glukose? Toleranz? Das jedenfalls kein Glukose. Sie haben eine gemischte Mahlzeit angegeben und die hat ungefähr 500 Kalorien und bestand zu 54 % der Kalorien waren Kohlenhydrate, die Hälfte davon Zucker, Also eine Kohlenhydrate und zuckerreiche Mahlzeit mussten dann alle essen und dann wurde wie bei einem Glukose Toleranz Test wurden ja die Blutzuckerwerte gemessen und so und dann hat natürlich die Ketogruppen erhöhten Blutzuckerwert gezeigt. Übrigens keinen erhöhten Insulinwert, was ja auch schon mal spannend gewesen wäre. Und und das wird dann verkauft, sage ich jetzt mal bei den Highlights und bei den Schlagzeilen als Ketose stört den Zuckerstoffwechsel und das ist natürlich absurd, weil wir ein ganz kleines bisschen Ahnung von Kaito hat, weiß das genau das passiert, wenn man Kaito ist und dann auf einmal wieder mehr Kohlenhydrate zuführt. Das ist dann einfach die Bauchspeicheldrüse. Etwas überrascht, weil sie nicht so viel Insulinreserven da hat um das schnell zu händeln. Aber sie handelt es. Aber man hat einfach einen Zeitversatz und das wurde jetzt hier sozusagen als Glukoseintoleranz etikettiert, was schlicht falsch ist.
Ulrike 00:17:29 Also der Effekt, das.
Julia 00:17:30 Ist etwas, was ich Ihnen, muss ich sagen, wirklich ankreide, weil das ist hinlänglich beschrieben und wirklich finde ich also entweder Vorsatz oder Schlampigkeit. Also eins von beiden. Und ich sage jetzt mal, vielleicht war es Schlampigkeit und wir wollen Ihnen mal keinen Vorsatz unterstellen, aber das ist ja wirklich ganz, ganz schlecht gearbeitet, weil das ist wirklich etwas, was man, was man, was gut dokumentiert ist, was man einfach weiß dass wenn sich jemand über längere Zeit sehr kohlenhydratarm ernährt, das dann auf eine Challenge, auf eine Zucker Challenge der Blutzucker initial ansteigen wird, deutlich ansteigen wird also und aber toll ist, dass sie das Maß im Insulin sieht, dass es eben nicht massiv irgendwie überreagiert, was ich ja bei einer Insulinresistenz ja hätte. Eine auch einen ordentlichen Anstieg am Insulin.
Ulrike 00:18:28 Das hätte man auch erkennen können, wenn man kein Mann, kein Profi ist. Ich fand übrigens, bei dieser Challenge fand ich noch eine Sache interessant. Die haben währenddessen auch die Ketonwerte gemessen. Und also einmal sieht man sehr schön überhaupt, wie die.
Ulrike 00:18:42 Die Gruppe war sehr, sehr in sehr tiefer Ketose, also sie waren meistens sogar über zwei Mal im Monat. Das ist ganz ordentlich und natürlich, bei dieser gemischten Mahlzeit gingen die Ketonwerte runter. Und was ich besonders spannend fand, erwähnen sie auch im Text. Nach vier Stunden waren die wieder in Ketose. Also das ist ja auch wieder eine gute Nachricht. Ja, wenn sich jemand betrogen, ernährt und und tut halt mal oder es hat halt mal einmal nicht gepasst, dass man sagt okay, wenn ich sonst alles richtig mache und das ein paar Wochen gemacht habe, dann kann es einfach die metabolische Flexibilität, Da waren ja auch gesunde Menschen und dann komme ich relativ schnell auch wieder in Ketose. Also noch eine positive Nachricht.
Julia 00:19:24 Weil auf solche Daten haben wir natürlich nicht so viele. Man weiß auch nicht da wie lange brauche ich denn wieder? Und super spannend, dass die wirklich nach vier Stunden steigen. Steigt der Hydroxybutrat wieder an, das heißt selbst nach so einer richtigen High Carb Mahlzeit, wenn man das mal einige Wochen gemacht hat, ist man nach vier Stunden wieder in Ketose und es hat sich ja auch einiges sonst noch.
Julia 00:19:46 Sie haben ja auch noch Hormon, Signale und Hunger sich angeschaut und auch das fand ich total interessant. Das natürlich. Also was haben wir? Leptin sinkt, was anzunehmen ist, weil ja die Fettmasse sinkt. Und Leptin ist ja so ein bisschen wie ein, internes Thermostat oder ein Anzeiger für für Fettreserven. Und es ist klar, dass dann auch Leptin sinkt. Was ich spannend fand, ist, dass das GLP1 grundsätzlich anstieg. Und wer sich schon vielleicht in dem Bereich sicher schon mal informiert hat oder die Abnehmspritze was sagt. Genau dieses GLP1 ist das, was man quasi Wasser im Wesentlichen die Abnehmspritze ja nachahmt. Und das heißt es ist was Gutes. GLP eins macht macht satt und und und verhindert oder reduziert die Fettbildung in der Leber zum Beispiel und auch die Glukoseogenese in der Leber, also die Neubildung von Zucker in der Leber. Also lauter Sachen, die, die wir ja wollen und und super positiv sind. Und allein dieses, diese, ähm, dieses Finding, diese, dieses Ergebnis wäre eine Schlagzeile wert gewesen. Ja, und wir hätten natürlich auch das in den in die ja, in die Überschrift stellen können.
Julia 00:21:06 Wir hätten auch das in die Zusammenfassung stellen können, aber wurde nicht gemacht. Berlin ist ein anderes spannendes Hormon, das mit Das Hungerhormon, das sinkt. Und das passt natürlich alles zusammen mit Ergebnissen aus anderen Studien, dieses auch schon ähnliche Effekte gezeigt haben und natürlich mit der Erfahrung wir wissen das wenn man sich Low Carb oder Ketogene ernährt, meistens eben das Hungergefühl sinkt und das trifft dann natürlich vollkommen oder oder aber stimmt hier überein mit anderen und mit anderen Ergebnissen. Und vielleicht eine Sache auch noch die, die vielleicht initial auch auch wieder mal auch irritierend wirkt, weil CRP also ein Entzündungsmarker ist angestiegen, der aber dann man sieht dann auch in der Woche 4 bis 12 sinkt wieder ab und das lässt sich natürlich auch dadurch erklären, das, dass die FED also Gewichtsverlust wir wissen und der war doch sehr substanziell und die FED Mobilisierung. Das kann auch mal CRP ansteigen lassen, also den Entzündungswerte ansteigen lassen. Und ich glaube, was man hier auch mitnehmen muss ist, dass zwölf Wochen mag initial nach einer langen Zeit klingen. Ist natürlich besser als was nur zwei Wochen zu machen und da haben wir schon muss man auch sagen, Super, dass ich das jetzt zwölf Wochen gemacht haben.
Julia 00:22:33 Aber viele Stoffwechselvorgänge, viele Veränderungen dauern einfach oft mehrere Monate. Und jetzt wäre natürlich interessant, wie schaut das nach vier Monaten, nach sechs Monaten oder nach acht Monaten aus?
Ulrike 00:22:46 Genau. Also wenn man wenn man dann. Also ein zum Grillen wollte ich noch sagen wenn das Grillen natürlich fällt und und auch die Ketone ansteigen, dann hat man weniger Hunger, weniger Appetit. Und das könnte ja zum Beispiel auch die geringere Energiezufuhr erklären. Aber die Autoren sagen nein. es ist eine große Einschränkung Schmeckt nicht gut und deswegen haben die wahrscheinlich keinen Appetit gehabt zu essen. Und die Appetitratings haben ja gezeigt, dass sie gar kein Problem damit hatten. Also da waren viele Sachen. Wenn also wenn ich jetzt einen Strich drunter machen würde, würde ich sagen eine sehr aufwendige, toll gemachte Studie mit ganz viel positiven Ergebnissen, sowohl für die Zuckerreduktion als auch für die ketogene Ernährung. Da das sogar noch deutlicher, aber leider eben anders dargestellt. Und wieder mal ein Hinweis, dass es einfach super spannend ist, ins Original zu gucken.
Julia 00:23:38 Genau. Super.
Julia 00:23:39 Also ich hoffe, wir haben da jetzt ein bisschen den Überblick geben können über die Arbeit. Wie gesagt, sind ganz viele tolle Erkenntnisse drinnen. Weniger Hunger, höhere Fett, Fettmasse. Die mehr, mehr Fett wird abgebaut. Die. Die Fettsäuren scheinen sich auch wieder zu erholen. Also das Darm Mikrobiom verändert sich ja, aber so wie es ausschaut, jetzt nicht nachteilig. Beziehungsweise konnte man das jetzt auch gar nicht sehen in dem in dieser Studie. Aber das dass sich das Mikrobiom verändert, wenn ich das Substrat verändere, ist auch klar. Wir haben weniger Hunger, bessere Sättigung und ähm und initial und auch bessere Glukose, also bessere Glukosewerte, nüchtern und auch in der Nacht. Und wie gesagt, dass die der Zucker nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit ansteigt, wenn ich vier Wochen lang Kiddo gemacht habe, ist nicht verwunderlich und ist kein Zeichen von einer Insulinresistenz, sondern eine ganz normale Reaktion des Körpers auf die verminderte Zuckerzufuhr. Und das würde ich ja beim Fasten natürlich auch sehen. Sowas. Ja. Ich kann zwar nicht vier Wochen fasten, aber wenn ich jetzt eine Woche faste, würde ich auch.
Julia 00:25:07 ähnlich wahrscheinlich auf so eine solche Glukoseladung reagieren.
Ulrike 00:25:12 Genau. Und vielleicht noch ein Satz zeigt auch so ein bisschen. Also nach vier Wochen Kato ist einfach noch nicht alles wieder in Balance. Also es lohnt sich schon, wenn man es, wenn man es auch aus gesundheitlichen Gründen ausprobieren möchte, sich mindestens also einfach länger als vier Wochen Zeit zu lassen. Sagen wir mal so, weil nach den vier Wochen hat sich ja vieles wieder eingependelt. Gut, fein.
Julia 00:25:37 Dann danke wieder für den spannenden Science Talk. Und wie immer findet ihr natürlich alle Links, die wir erwähnen. Oder die Verlinkung zur Studie natürlich. Und in den Shownotes. Und dann sage ich Tschüss.
Ulrike 00:25:54 Es war wieder schön. Bis bald. Ciao.