Julia Tulipans' Evolution Radio Show

Histaminintoleranz verstehen: Ein umfassender Leitfaden zur Diagnose und Behandlung mit Dr. Sarah Girstmair

Episode Summary

In dieser Podcast-Episode der Evolution Radioshow diskutiert Dr. Sarah Girstmair mit der Gastgeberin Julia das Thema Histaminintoleranz, wobei sie die korrektere Bezeichnung "Histaminose" einführt. Dr. Girstmair erläutert die lebenswichtige Rolle von Histamin im Körper und die Symptome, die bei einer Histaminose auftreten können. Sie betont die Notwendigkeit, sowohl aktive als auch inaktive Formen von B12 zu berücksichtigen und die Bedeutung des Verständnisses von Referenzwerten für Mikronährstoffe. Die Diskussion umfasst auch Faktoren, die die Enzymfunktion beeinflussen können, und die Komplexität der Behandlung einer Histaminintoleranz. Dr. Girstmair spricht über die Wichtigkeit einer umfassenden Anamnese und individueller Tests, um die Ursachen zu identifizieren, und hebt hervor, dass eine histaminfreie Diät nur der Anfang der Behandlung sein sollte. Abschließend gibt sie Hoffnung auf die Umkehrbarkeit der Histaminintoleranz und betont die Bedeutung einer personalisierten Behandlung für positive Ergebnisse.

Episode Notes

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Kapitel

00:00 Intro - was erwartet dich in der Folge 
01:55 ForYou - Selbsttests für Zuhause 
03:05 Begrüßung und Kurzvorstellung Dr. Sarah Gurstmair 
05:25 Was ist Histaminintoleranz und warum ist dieser Begriff eigentlich falsch 
08:23 Symptome der Histaminose - von Darm bis Psyche 
13:25 Julia Tulipan stellt ihr Premium Coaching vor 
14:10 Interview 2. Teil: Wie wird Histaminausschüttung reguliert 
17:58 Problem von Referenzbereichen und Normwerten 
21:30 Weitere Parameter, die wichtig bei der Diagnose und Behandlung sind 25:02 Zusammenfassung: Histaminose ist weit mehr als nur ein Darmproblem 
29:46 Angebote und Kontaktmöglichkeit Dr. Sarah Girstmair

Wir sprechen über

In dieser Episode unseres Podcasts dreht sich alles um ein Thema, das vielen bekannt, aber selten richtig verstanden ist: Histaminintoleranz, auch als Histaminose bekannt. Ich hatte das große Vergnügen, Dr. Sarah Girstmair bei mir zu Gast zu haben, eine Expertin, die uns tiefe Einblicke in dieses komplexe Thema gibt. Du fragst dich vielleicht, warum ausgerechnet dieses Thema? Weil es so viele von uns betrifft, ohne dass wir es wissen! Histamin spielt eine zentrale Rolle in unserem Körper, und ein Ungleichgewicht kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, von denen einige dein Leben erheblich beeinträchtigen können.

Verständnis von Histamin: Du wirst lernen, was Histamin eigentlich ist, warum es so wichtig für unseren Körper ist und warum der Begriff "Histaminintoleranz" irreführend sein kann.

Ursachen und Symptome: Dr. Girstmair entmystifiziert, warum manche Menschen auf Histamin reagieren und welche vielfältigen Symptome damit verbunden sein können – von Verdauungsproblemen bis hin zu psychischen Auswirkungen.

Wege zur Besserung: Am wichtigsten ist, dass wir über Lösungen sprechen. Du erfährst, dass eine Histaminose nicht das Ende bedeutet und welche Schritte du unternehmen kannst, um dein Wohlbefinden zu verbessern.

Alles über Dr. Sarah Girstmair

Als erfahrene Allgemeinmedizinerin und Notärztin widmet Dr. Girstmair sich mit Leidenschaft der Gesundheit und dem Wohlbefinden ihrer Patientinnen und Patienten. Ihr Behandlungsansatz geht jedoch über die Grenzen der klassischen Schulmedizin hinaus und integriert innovative Methoden, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Ihr Ansatz: In ihrer Praxis steht die individuelle Beratung im Mittelpunkt. Dr. Girstmair ist überzeugt, dass Akupunktur und eine bewusste Ernährung essenzielle Säulen der Gesundheit darstellen. Obwohl manchmal die Notwendigkeit für Schmerzmittel oder Antibiotika besteht, liegt ihr Fokus darauf, gemeinsam mit ihren Patientinnen und Patienten an der Wurzel ihrer Beschwerden zu arbeiten.

https://www.doktor-girstmair.at/

https://girstmair-vitamins.com/

https://www.instagram.com/doktor_sarah_girstmair

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Episode Transcription

Julia (00:00:12) - Liebe Sarah, herzlich willkommen zur Evolution Radioshow.

 

Sarah (00:00:15) - Hallo Julia, danke für die Einladung.

 

Julia (00:00:18) - Ich freue mich sehr, dass du da bist und wir werden heute über ein ganz, ganz spannendes Thema sprechen, nämlich über die Histaminintoleranz. Und bevor wir aber loslegen, bitte erzähl doch mal ganz kurz ein bisschen was zu dir. Wer bist du? Und vor allem Was hat dich dazu gebracht? Gab es irgendwas in deiner Karriere, in deiner Laufbahn, das dich so ein bisschen auf den Weg der. Ja, ich möchte nicht sagen Alternativmedizin, weil das ist jetzt hat auch manchmal so einen negativen Klang aber der funktionellen Medizin geleitet hat.

 

Sarah (00:00:54) - Genau. Also hallo, mein Name ist Dr. Sarah Girstmair. Ich bin Allgemeinmediziner und Notärztin, Ärztin für Akupunktur und Ernährungsmedizin. Ich beschäftige mich mit Mitochondrien, Mikrotherapie, Frauengesundheit. Aber meine Spezialgebiete sind die Mikronährstoffe und der Darm. Und ich wollte noch nie einfach nur Rezepte schreiben oder blind Antibiotika verschreiben, sondern Ja, ich möchte. Also ich arbeite nach dem Prinzip der funktionellen Medizin. Das heißt, sie möchte eigentlich die Ursache von Erkrankungen finden und nicht nur Symptome behandeln.

 

Julia (00:01:36) - Das ist so was. Man denkt sich jetzt. Eigentlich sollte das ja für jeden Arzt gelten. Was du gerade sagst, das man daran, dass man daran interessiert ist, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern Ursachen auf. Sondern auf Ursachenforschung zu gehen. Und das ist etwas, was wirklich leider viel zu kurz kommt in der konventionellen Medizin. Und deswegen ist es so toll, dass es einerseits da jetzt viel, viel mehr wie soll ich sagen, ähm, Interesse, Wahrnehmung und ja, auch Angebote, was die Ausbildung und Fortbildung betrifft, dass man sich da als Arzt auch in Richtung funktionelle Medizin weiterbildet, dass das finde ich einfach schön. Und ich hoffe, es gibt noch viel, viel mehr so die so denken wie du.

 

Sarah (00:02:27) - Danke.

 

Julia (00:02:28) - Ähm, ich habe vorhin in der Einleitung schon gesagt, es soll um die Histaminintoleranz gehen. Du wirst. Wir werden gleich noch besprechen, warum das Wort schon gar nicht so richtig passend ist. Eigentlich. Aber bevor wir wirklich uns um diesen Themenkomplex kümmern, was ist eigentlich Histaminund und wofür braucht man das?

 

Sarah (00:02:53) - Also Histamin ist eigentlich lebensnotwendiger Stoff, kommt in Pflanzen und Tiere sehr verbreitet vor.

 

Sarah (00:03:01) - Aber auch wir Menschen bilden und speichern denen. Im Körper ist dann ganz viel lebensnotwendigen Prozessen beteiligt, zum Beispiel Schlaf und Appetit. Magensäure, Sekretion, Darmbewegung aber ist auch Vermittler von Entzündung und Allergie. Also ohne den Stoff Histamin könnten wir gar nicht überleben. Und ja.

 

Julia (00:03:26) - Jetzt Es klingt es so Ich meine, das hat ja ganz, ganz wichtige Aufgaben im Körper. Du sagst, man kann gar nicht überleben ohne dem Wie. Wie darf ich das verstehen? Wie kann man dann sagen Histaminintoleranz, Wie kann ich auf etwas intolerant sein, was ich eigentlich ja zum Leben brauche?

 

Sarah (00:03:44) - Genau. Also jetzt hast du ganz richtig angesprochen. Es hätte ja gleich als erstes erklärt, dass der Begriff Histaminintoleranz de facto gar nicht so richtig stimmt, weil wir nur auf Stoffe intolerant sein können, die körperfremd sind, wie zum Beispiel Fruktose oder dein. Und eben Histamin ist ja körpereigener Stoff. Deswegen würden wir korrekterweise eigentlich von einer Histaminose sprechen.

 

Julia (00:04:09) - Was? Was bitte? Und hier ist der Minose. Also was? Was umfasst das?

 

Sarah (00:04:15) - Also das, was wir eigentlich unter Histaminintoleranz so verstehen, ist das, dass es schlussendlich zu Symptomen kommt, das heißt zu Symptomen.

 

Sarah (00:04:27) - Also mit dem Problem Histamin kommt es erst, wenn wir die Diskrepanz zwischen freiem Histamin im Körper und endogenen, also körpereigenen Abbau haben. Erst dann kommt es zu diesen unangenehmen Symptomen.

 

Julia (00:04:42) - Und was? Was? Ähm. Was? Ich meine, wenn man jetzt eben an diese Histaminose denkt, dann fällt jetzt vielen vielleicht ein ja, Rötungen im Gesicht nach Rotwein zum Beispiel. Das ist ja so was, was jetzt vielleicht unangenehm ist, weil man rot wird im Gesicht, aber jetzt nicht wirklich eine große Lebenseinschränkung darstellt. Aber Histamin so eine, so so eine Reaktion, eine solche, diese Symptome, wie du sie, wie du sagst, auf eine Histaminose kann ja auch was tatsächlich wirklich unangenehm sein oder sogar wirklich einschränkend. Und welche? Von welchen Symptomen sprechen wir da? Was kann das alles sein?

 

Sarah (00:05:32) - Genau. Also durch das, was wir am ganzen Körper Histamin Rezeptoren besitzen, können die Symptome sehr mannigfaltig sein. Es ist ganz interessant, dass man ein bisschen nach den Symptomen schon abschätzen kann, welches System eventuell betroffen ist. Das heißt, wir haben ja Histamin abbauende Enzyme in unserem Körper.

 

Sarah (00:05:54) - Und wenn wir uns auf die zwei Großen beschränken, die die Aminoxidase und die Histamin Methyltransferase, dann kann man schon so ein bisschen sehen, welche eventuell nicht so gut arbeitet. Wir haben jetzt bei der Großen, bei der Diamino oxidase, die das freie, schubweise flutende Histamin aus zum Beispiel der Ernährung abbaut, so Symptome wie Magen Darm Beschwerden, Durchfall, aber auch Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen, Asthma und diese Haut rötungen, die du beschrieben hast, diese Flasche, diese Rötung des Gesichtes. Und bei der Histamin Methyltransferase ist es so, die baut das intrazelluläre Histamin ab, das wir so konstant im Körper bilden oder auch das Histamin, das bei der Diamine oxidase übrig bleibt, wenn sie nicht hinterherkommt. Und da man eher so zentral venöse Symptome, das heißt Unruhe und Angstgefühle, Muskelzuckungen oder Schlafstörungen.

 

Julia (00:07:00) - Wahnsinn. Irrsinnig, irrsinnig spannend, jetzt auch diese ganz unterschiedlichen Symptome zu hören. Und jetzt, wenn man das jetzt so hört, denkt man sich okay, da würde ich ja nie darauf kommen, dass es irgendwas mit Histamin zu tun hat, wenn man.

 

Julia (00:07:14) - Wenn du jetzt sagst nervös, nervöse Nervosität, Herzrasen, irrsinnig, irrsinnig, ja, diverse auch von den Symptomen her. Aber wahrscheinlich, weil das Histamin so unterschiedliche Aufgaben hat, oder?

 

Sarah (00:07:29) - Genauso ist es. Und ich habe oft Patienten, die berichten, mein ganzer Körper spinnt. Also es sind also unterschiedliche Symptome, eben sowohl körperlich als auch psychisch, dass man da Ja. Dass man nicht an eine Erkrankung sozusagen denkt.

 

Julia (00:07:47) - Wie? Wie gehst du jetzt üblicherweise in einer Praxis vor? Also was wären jetzt die ersten Schritte, nachdem du jetzt über die Anamnese. Nehme ich mal an, jetzt vielleicht diese Symptome abgeklärt hast und sagst okay, da könnte man vermutest, Du so eine Histaminose, was sind für dich immer die nächsten Schritte? Wie? Was ist der Prozess genau?

 

Sarah (00:08:08) - Also es ist so, dass Sie in einem nächsten Mal versuche herauszufinden, wo fangen wir an? Durch das, dass es so weitreichend ist, muss ich mir mal ein bisschen ein Bild machen, wo die Reise sozusagen hinführt in der Abklärung. Das heißt, ich stelle mir immer diese zwei großen, großen Szenarien vor.

 

Sarah (00:08:28) - Einerseits die Histamin abbauenden Enzyme, also was kann die vermindern, Was kann die Aktivität der histaminbauenden Enzyme verhindern? Oder woher kommt das erhöhte Histamin im Körper? Und so kann man sich das Schöne wie sie durchgehen. Also wenn ihr jetzt dran denkt, zum Beispiel was kann die Aktivität der Diamine oxidase hemmen, dann ist in erster Linie der Patient die generative oder entzündliche Darmerkrankung des. Die Diamoxidase wird in der Dünndarm Schleimhaut hergestellt und wenn die nicht in Ordnung ist, dann kann dieses Enzym nicht so wirken wie es soll. Ein Mikronährstoffe Mangel kann auch rund sein. Das finde ich wieder sehr, sehr interessant. Also die Diaoxidase, die besteht aus Kupfer und aus Vitamin B6, Zink und ein bisschen Mangan. Das heißt, hat man da irgendwo einen Mangel, dann kann man schon nicht genug von diesem Enzym herstellen. Und was Sie an der Stelle interessant finde, ist, dass in vielen Foren immer geraten wird, viel Vitamin B6 einzunehmen, um eben die Bildung der Diamine oxidase zu fördern. Sehen sie als kritisch ein, weil wenn man sich anschaut, wie Histamin entsteht, das heißt wir haben die Aminosäure Histamin und die wird in einem Schritt durch Edeka boxylase und Vitamin B6 zu dem Termin gemacht.

 

Sarah (00:10:01) - Das heißt, es ist von der Natur so vorgesehen, dass Histamin in einem Schritt passiert, also sehr schnell, dass es immer zur Verfügung steht und immer genug gespeichert wird. Das heißt, wenn ich mir jetzt ganz viel Vitamin B6 einspeist, dann würde ja mal in erster Linie die Histaminbildung und dann die Oxidase. Also das finde ich immer so spannend an diesen Mikronährstoffen, weil ja, man kann den so mächtig, aber man kann sich auch so schaden eigentlich.

 

Julia (00:10:31) - Absolut ja. Und ja, man denkt einfach. Man schaut sich halt einen Teil der Gleichung vielleicht auch nur an, ohne den zu sehen, dass es da einfach auch noch andere Wege zum Beispiel gibt und die natürlich auch voneinander abhängig sind. Wie wird denn jetzt außer die Aussage jetzt, über die die Enzym verfügt oder die verfügt, die Enzym Aktivität bzw die Verfügbarkeit der notwendigen Kofaktoren? Wie wird denn die Histaminausschüttung reguliert oder was sind denn dafür ja Mechanismen am Werk, die das regulieren und.

 

Sarah (00:11:18) - Ähm. Wie? Wie meinst du das?

 

Julia (00:11:22) - Ähm, in.

 

Julia (00:11:22) - Welcher? Also, ich überlege gerade.

 

Julia (00:11:24) - Wann brauche ich das? Das Histamin. Also, du hast doch gesagt, was es reguliert, oder? Was es macht im Körper. Aber was? Wann würde das normalerweise ausgeschüttet werden? Und in welchen Situationen brauche ich das genau?

 

Sarah (00:11:38) - Also, es ist eines. Es ist eigentlich Neurotransmitter und Gewebshormon. Das heißt, in akuten Situationen wie zum Beispiel Allergien ist es einfach ein Vermittler. Aber wie schon erwähnt, auch eben bei ganz normalen Stoffwechselvorgänge, um Appetit oder Schlaf und Wachrhythmus zu zu steuern. Man weiß auch, dass es eine Schwangerschaft und Geburt eine große Rolle spielt. Also Histamin führt zu Kontraktionen der Gebärmutter. Deswegen ist es auch so, dass ab da ab dem dritten Schwangerschaftsmonat ungefähr die Diamoxidase bis zu 300 bis 5 100 fach erhöht ausgeschüttet ert wird, um den Embryo zu schützen. Also wie gesagt, es gibt im ganzen Körper eigentlich Mechanismen, dass da der worst case ist immer die die Allergie allergischen Schock.

 

Julia (00:12:29) - Okay.

 

Julia (00:12:30) - Also wirklich, wirklich spannend was das was dieses was das Histamin alles tut. Also das wollte ich jetzt noch verstehen.

 

Julia (00:12:37) - Wirklich? Was? Was sind die Auslösenden oder wofür? Wofür brauche ich es jetzt quasi wirklich? Ja, genau. Super erklärt. Vielleicht noch mal einen Schritt zurück. Noch mal zu den Kofaktoren, zu den Mikronährstoffen und zu deinem Prozess. Du hast ja gesagt, du schaust dir das jetzt an, gibt es da, also schaust du dir immer auch alle. Also schaust du dir erstmal alle Kofaktoren an, also Zink und und und Und das B6 und so in einem in einer Blutuntersuchung oder wie machst du das genau?

 

Sarah (00:13:15) - Immer so Mikronährstoffanalyse. Das heißt, ich mache eigentlich das Gesamtpaket. Ich schaue mir jetzt gar nicht isoliert Vitamin B6 an oder Kupfer, sondern wirklich das Gesamtpaket, weil sie einfach alle so miteinander in Verbindung stehen. Also das mache ich fast bei jedem Patienten, weil sämtliche Körperfunktionen, also ganz viele Enzymsysteme, von diesen Mikronährstoffen abhängen.

 

Julia (00:13:38) - Und weil es einfach so wichtig ist, würde ich das gerne noch mit einbauen. Jetzt haben wir ja bei so bei allen oder bei den meisten von diesen Laborwerten gibt es ja immer auch eine, eine normale, einen, einen Normalbereich sozusagen und also einen Referenzbereich.

 

Julia (00:13:58) - Und wo gibt es da irgendwas, wo du sagst, jetzt ohne jetzt spezifische Zahlen zu nennen, worauf schaust du da? Reicht dir das, dass es irgendwo in diesem Referenzbereich ist? Oder gibt es da irgendwas, wo du sagst Na, ich hätte es gern da und dort?

 

Sarah (00:14:15) - Ja, genau, das ist toll, dass du das ansprichst. Also bei so einem Referenzbereich wird einfach die Gesamtbevölkerung genommen und man zieht da sozusagen einen Mittelwert. Was jetzt nicht unbedingt heißt, dass das gut ist. Also ich sehe gewisse Mikronährstoffe oder fast alle lieber im oberen Bereich. Es gibt bestimmte Mikronährstoffe, die möchte ich ganz genau im Referenzbereich sehen, aber die meisten dürfen da ein bisschen drüber sein.

 

Julia (00:14:42) - Mhm und und ich nehme mal an, kann ich das einfach was ins Labor gehen, in jedes Labor und sagen, ich hätte gern so was bestimmt? Oder sind das spezielle Untersuchungen, die nur spezielle Labore machen können?

 

Sarah (00:14:58) - Genau. Sie arbeiten schon mit einem Speziallabor, die ja ein bisschen unterscheiden. Schaut man sich das jetzt im Serum an, im Vollblut, die sich ja die Speicher anschauen.

 

Sarah (00:15:07) - Also es ist jetzt kein klassisches schulmedizinisches Labor, wo man sich vielleicht einmal Eisen anschaut. Es ist immer sehr darauf geachtet auf die verfügbare Form. Oder ist es jetzt eine extrazelluläre intrazelluläre Spurenelemente oder Vitamin?

 

Julia (00:15:24) - Also vielleicht nochmal ein bisschen noch mal kurz in die Tiefe gehen, was, was das heißt jetzt bioverfügbar oder extrazelluläre intrazellulär?

 

Sarah (00:15:35) - Genau. Es gibt Spurenelemente, die haben ihre Wirkung einfach in der Zelle bzw außerhalb der Zelle, wo verfügbar ist. Jetzt ist Überbegriff einfach. Wenn jetzt da Vitamin zu mir nehmen ist es körpereigenen, Kennt das der Körper so oder ist es chemisch hergestellt und der Körper muss eigentlich mehr entgiften als das aufnehmen kann? Bzw. Manche Formen die einfach nicht Bio verfügbar sind, die scheidet der Körper zu 80 % wieder aus.

 

Julia (00:16:06) - Ja.

 

Julia (00:16:07) - Ich finde das auch oft, nämlich auch einen ganz wichtigen Hinweis. Deswegen finde ich das wichtig, dass wir das noch mal auch erwähnen, weil ja ganz viele, wenn man jetzt so ein, sagen wir so eine etwas größere gesunden Untersuchung zum Beispiel macht, dann hat man ja vielleicht auch die so Zink und und Eisen und ein paar so wichtige Mineralstoffe mit dabei, Magnesium und Kalzium und Kalium und diese, diese Dinge.

 

Julia (00:16:38) - Und vielleicht hat man sogar B12 mit dabei. Aber ich glaube, es ist wichtig, dass man noch mal erwähnt, dass. Diese Bestimmung nicht so? Genau ist, wie man das vielleicht gerne eigentlich in so einem Speziallabor dann eben bestimmt haben möchte.

 

Julia (00:16:56) - Genau.

 

Sarah (00:16:57) - Genau das.

 

Julia (00:16:58) - Genau das ist halt oft, finde ich sehr, sehr schade, weil ja diese Werte meistens eigentlich eh in der Norm sind und man denkt sich ist eh alles in Ordnung. Bis man dann draufkommt, dass es bei B12 eben ein aktives oder nichtaktives gibt und dass es sehr wohl einen Unterschied macht, was ich messe. Und man weiß es ja eigentlich, dass das so B12 gemessen nicht sehr sensitiv ist gegenüber einem B12 Mangel. Da muss ich schon wirklich einen sehr ausgeprägten manifesten B12 Mangel haben. Ja, genau.

 

Sarah (00:17:32) - Ja, genau. Oder ich möchte wissen, wo geht der Referenzwert hin? Also mich da zum Beispiel bei Kalzium jetzt gar nicht am oberen Rand sein, also einfach Richtung Entzündung geht, wenn man so ein bisschen das Verhältnis von den Mikronährstoffen kennt.

 

Sarah (00:17:45) - Ich finde das ganz, ganz wichtigen Punkt.

 

Julia (00:17:46) - Danke, sehr spannend. Gut, also durchaus der jetzt in deinem, in deinem Prozess schaust du dir hast du in erster Linie mal die Anamnese, dann schaust du dir die diese ja die Mikronährstoffe an, die Mineralstoffe, vielleicht auch andere Parameter. Gibt es auch was anderes eben, auf das du dann schaust oder brauchst du? Ja.

 

Sarah (00:18:13) - Ich gehe da im Kopf also ein bisschen das durch. Was kann jetzt zum Beispiel die Ursache sein, um dass diese Enzyme vermindert arbeiten? Also wir haben jetzt die Darmerkrankung schon gehabt und den Mikronährstoffmangel. Aber auch Medikamente, Toxine und Alkohol können die Enzyme schwächen. Also Alkohol ist da besonders hervorzuheben, weil die meisten Getränke selber schon Histamin enthalten und dann noch die Enzyme schwächen. Ganz interessant finde ich ja die Untertemperatur. Also wenn wir unseren Körper nicht konstant auf 37 Grad halten können, ist es auch so, dass diese Enzyme nicht mehr optimal arbeiten. Also eigentlich alle Enzyme unseres Körpers arbeiten schlechter. Und wenn man sich das anschaut, wie viele Schilddrüsenprobleme wir haben oder ein Problem der Hypophyse, dann, ja dann ist es schon auch so, dass unsere Enzymsysteme schlechter arbeiten.

 

Julia (00:19:12) - Und da denke ich jetzt auch gerade an eine Studie, die ich kürzlich entdeckt habe, dass generell also die Körpertemperatur sinkt. Ja, also eben bevölkerungsweit und das macht einen dann schon irgendwo auch nachdenklich, muss ich sagen. Wenn du sagst, selbst kleiner minimale Abfälle in der Körpertemperatur verändern schon die, wie gut so Enzyme funktionieren. Das ist doch signifikant dann.

 

Sarah (00:19:39) - Ja genau. Oder? Auch der PH Wert im Darm spielt genauso eine Rolle. Finde das ist ja das immer wieder Stichwort Magensäure Blocker oder was ich sehr kritisch sehe. Viele Patienten nehmen Basenpulver ein aus Gründen. Die Dame in Oxidase nicht so arbeiten, wie sie soll. Aber wir haben das Problem, dass sich Keime ansiedeln, Keime, die dort nicht hingehören. Und dann könnten auch wieder histaminbildende Stämme dabei sein, wie Organellen oder Pneumonie zum Beispiel, die von sich aus schon Histamin bilden und natürlich auf das Konto einzahlen. Also in den Histamin Pool relativ schnell vollbringen. Die Hormone. Die Hormone dürfen nicht vergessen. Das ist auch ganz wichtiger Punkt. Gerade was die Östrogendominanz betrifft.

 

Sarah (00:20:41) - Also bei Östrogen ist es so, Östrogen fördert die Histaminausschüttung aus den Mastzellen. Ist es in unserem Körper in den Zellen gespeichert und die Mastzellen fördern wieder die Östrogenbildung. Das heißt, das bedingt sich so ein bisschen. Und dann kann ich sehen, ist eine Frau, die am Beginn ihrer Wechseljahre steht, einer Östrogendominanz neigt, ist das ganz typischer Fall, dass das System sehr viel schlechter vertragen wird.

 

Julia (00:21:10) - A. Ich finde es so unglaublich, wie komplex dieses Thema ist, weil wenn man anfänglich denke ich drüber nachdenkt, dann denken wir. Denkt man wirklich nur nur an den Darm, würde ich sagen in erster Linie und an Ah, jetzt muss ich Histamin abmessen. Das sind so die zwei Dinge, die einem einfallen in Wirklichkeit. Aber wie ist das jetzt? Also ich meine, du hast ja schon viele erwähnt, welche welche verschiedenen Systeme betroffen sein können und dementsprechend denke ich mir, das natürlich auch die Behandlung so vielfältig sein kann. Und eben wahrscheinlich ist es nehme ich mal an, nicht damit getan, einfach nur histaminarm zu essen.

 

Julia (00:21:51) - Was sind jetzt so die die wichtigsten Schritte, wo du sagst, da würde ich ansetzen? Ähm.

 

Sarah (00:21:58) - Initial genau. Also das ist ganz wichtig, was du da sagst. Also histaminfreie Diät, die darf niemals das Ende einer Therapie sein, sondern maximal der Anfang. Einfach einmal um den Organismus zu entlasten. Aber dann kommt es wirklich ganz schwer darauf an, wo wo ihr ansetzt. Also deswegen mache ich so eine genaue Anamnese, weil natürlich, ich teste nie alle Systeme durch, sondern ich fange mal da an, wo ich kriege schon mal das Gefühl, was der Patient erzählt und und kann dann schauen, in welche Richtung geht es und sollte das da nicht helfen, dann geh zum nächsten Punkt. Diese Labore sind immer große. Also symptomatisch. Natürlich gibt es zusätzlich diese Antisemitika bzw das Tauziehen, was man dazu geben kann. Das ist aber nur entlastend für den Anfang, bis man mal ein bisschen Richtung gefunden hat.

 

Julia (00:23:10) - Tschuldige. Frosch im Hals. Wir haben. Ich weiß nicht, ob es bei dir auch war. Wir haben so ein bisschen ein Internet, oder? Es war jetzt so eine kurze Verzögerung bei dir im eben im Ton.

 

Julia (00:23:27) - Ja, ja, ja, ist gut. Ja.

 

Julia (00:23:33) - Weil das vielleicht das Letzte. Was? Was? Was? Vielleicht kannst du denn das Letzte noch mal kurz wiederholen? Es war, ähm. Das ist eben nicht nur. Mit den. Mit dem mit der Einnahme, also nicht nur mit dem Histamin armen Ernährung.

 

Julia (00:23:52) - Ja, das.

 

Julia (00:23:52) - Habe ich noch gehört. Und dann war es leider vielleicht nur noch mal ich schneide das dann zusammen.

 

Sarah (00:23:59) - Super.

 

Julia (00:23:59) - Danke, Julia. Ich mache das auch so!

 

Sarah (00:24:05) - Also ihr habt das ganz richtig gefunden, was du gesagt hast. Eine histaminarme Diät darf niemals das Ende einer Therapie sein, sondern maximal der Anfang. Einfach um den Organismus einmal zu entlasten, bis man eine Richtung hat, wo man dann ansetzen kann. Und man kann auch anfangs gerne Histaminika einsetzen bzw das die Aminoxidase mit einer Kapsel ersetzen. Aber wie gesagt, das ist jetzt nicht eine ursächliche Behandlung. Also das ist genau das, was man in der funktionellen Medizin macht. Also man sucht schon die Ursache und behandelt nicht nur jetzt die Symptome.

 

Julia (00:24:46) - Mhm ja und oft ist es ja wirklich so, dass man einfach nur an diese, an die Enzymeinnahme vielleicht denkt. Oder dieses Histamin Arme essen. Aber das ist eben so komplexes und so viele Systeme eigentlich damit eine Rolle spielen oder ursächlich eine Rolle spielen. Das ist sicherlich ganz, ganz wenigen eine, ja ganz ganz wenigen bewusst. Und ich hoffe, dass wir da wirklich jetzt viel mitgeben haben können. Gibt es von deiner Seite noch was, was man jetzt gar nicht besprochen haben, wo du sagst, das wäre jetzt noch wichtig zu erwähnen in dem Kontext?

 

Julia (00:25:26) - Hm.

 

Sarah (00:25:27) - Ja, es gibt eben wie gesagt nur den Fall, dass die Enzyme ganz normal arbeiten, aber trotzdem das System erhöht ist im Blut. Da gibt es also verschiedene Ansätze. Meistens sind es Ernährungsfehler. Das heißt, man könnte theoretisch in jedem Menschen Hysterose auslösen. Die Dosis macht das Gift. Man kennt das, wenn die Leute Rotwein trinken und dann so rote Flecken kriegen. Ähm, ja. Oder eben beim bei der Fermentation oder Reifung oder auch beim Verderb von Lebensmitteln wird.

 

Sarah (00:26:05) - Wird. Und es gibt Patienten, die haben dann dadurch einen hohen Spiegel im Blut, aber keine Symptome.

 

Julia (00:26:12) - Hm, Ja, sehr gut, oder?

 

Sarah (00:26:15) - Natürlich ist da was dran. Die können auch ursächlich sein, dass die Enzyme normal arbeiten, aber das Histamin trotzdem nicht ist.

 

Julia (00:26:24) - Und es kann auch denke ich mal, so eine Kombination einfach aus all diesen Dingen sein. Ich kann diese ich kann eben eine potenziell sogar alles drei haben eine eingeschränkte Aktivität der Enzyme, Histamin, bildende Bakterien im Darm und dann on top. Wenn ich dann auch noch natürlich Histamin reiche Nahrungsmittel zu mir nehmen, das kann dann quasi so richtig dass einfach das Fass zum Überlaufen bringen.

 

Sarah (00:26:52) - Genau. Und das ist so spannend, dass man da so daran eigentlich erkennen kann, wie die ganzen Systeme zusammenspielen. Also Hormone, Ernährung, Schlaf. Also deswegen ist eigentlich das so wichtig, dass man den ganzen Menschen anschaut auch mhm.

 

Julia (00:27:09) - Und sozusagen vielleicht für alle, die jetzt da zuhören und sagen Ah, da erkenne ich mich jetzt wieder. Ja, ähm, einmal.

 

Julia (00:27:19) - Kann ich das wieder komplett quasi in den Griff bekommen?

 

Sarah (00:27:24) - Absolut. Also es gibt einen Fall, den man nicht ändern kann und das ist, wenn man wirklich ein Gen in diesen Enzymen haben, also quasi eine Mutation in ihm. Hier kann man gut leben, weil wie gesagt, beim Termin ist es nicht so, das ganz oder gar nicht, sondern da zählt immer die Dosis. Also da kann man dann schon mit histaminarmer Ernährung ein bisschen was machen. Aber bei den anderen Dingen ist absolut reversibel. Also wir kommen meistens nicht mit einer Histaminose auf die Welt.

 

Julia (00:28:00) - Ich glaube, das gibt jetzt schon sehr viel Hoffnung, weil es kann ja eben wie gesagt schon sehr, sehr einschränkend sein. Ja, liebe Sarah, vielen lieben Dank für dieses tolle Interview und all die wichtigen Informationen. Ich bin mir sicher, dass wir jetzt da ganz viel, ja neue Denkanstöße geben haben können und auch vielleicht auch wieder neue Richtungen, die man schauen kann. Wenn jetzt jemand zuhört und sagt ich möchte jetzt unbedingt eigentlich gern mit da mit der Frau Doktor erstmal ja einen Termin ausmachen, Wo und wie kann man dich denn am besten erreichen?

 

Sarah (00:28:39) - Ganz gern über alle Medien schreibt.

 

Sarah (00:28:41) - Man schreibt es mir auf Instagram an oder einen Anruf. Ja, ich freue mich über jeden, der sich meldet und der mir was Gutes tun kann.

 

Julia (00:28:50) - Super. Ich werde natürlich all deine Kontakte in den Shownotes verlinken und ja, damit sage ich noch mal herzlichen Dank für deine Zeit und für dieses tolle Interview.