Julia Tulipans' Evolution Radio Show

Von wegen natürlich - die Wahrheit über pflanzlichen Butterersatz I Julia redet Klartext

Episode Summary

In der neuesten Episode tauchen wir in die Welt der Werbung ein – genauer gesagt, in die fragwürdigen Werbekampagnen für pflanzliche Butterersatzprodukte. Habt ihr euch jemals gefragt, was wirklich hinter den glänzenden Versprechen von "natürlichen" Lebensmitteln steckt? Ich nehme die Marketingkampagne von Flora, einem bekannten pflanzlichen Butterersatz, unter die Lupe und bespreche die fragwürdige Marketing-Kampagne.

Episode Notes

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Wir werden gemeinsam die chemischen Prozesse erkunden, die nötig sind, um Pflanzenbutter-Ersatzprodukte herzustellen – und ich verspreche euch, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Ironie der Werbeaussage "von der Pflanze direkt aufs Brot" wird nicht unkommentiert bleiben. Wir hinterfragen gemeinsam, was "Natürlichkeit" und "Gesundheit" in diesem Kontext wirklich bedeuten. Seid ihr neugierig geworden? Dann lasst euch diese Episode nicht entgehen! Ich freue mich darauf, mit euch in die Tiefen der Lebensmittelwerbung einzutauchen und gemeinsam zu entdecken, was wirklich auf unseren Tellern landet. 

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Kapitel 

Die Ironie der Werbeaussage "von der Pflanze direkt aufs Brot" (00:00:00) 

Kritik an der Werbekampagne von Flora und Enthüllung der tatsächlichen chemischen Prozesse. Die fragwürdigen Prozesse der Ölgewinnung 

(00:01:19) Kritische Analyse der chemischen Prozesse bei der Herstellung von pflanzlichem Butterersatz. Die umfangreiche chemische Behandlung der pflanzlichen Öle 

(00:02:44) Beschreibung der verschiedenen chemischen Verfahren, die pflanzliche Öle durchlaufen, um sie in Butterersatz zu verwandeln. Die Manipulation der Fettmischung 

(00:04:11) Erklärung der chemischen Prozesse zur Verbesserung der Streichfähigkeit der Fettmischung. Die kritische Betrachtung des pflanzlichen Butterersatzes im Vergleich zur Milchproduktion 

(00:05:38) Vergleich zwischen der Herstellung von pflanzlichem Butterersatz und der natürlichen Milchproduktion. 

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Episode Transcription

Julia Tulipan (00:00:00) - Vegane Verblödungskampagnen nehmen wirklich einfach absurde Ausmaße an. Heute möchte ich euch einen Slogan vorstellen, der im ersten Moment ja super toll klingt und ich bin mir sicher, dass die Marketingabteilung, die das verbrochen hat, auch sich irrsinnig über diesen tollen Slogan gefreut hat. Und zwar geht es um den Slogan von Flora, und zwar einer pflanzlichen, einem pflanzlichen Butterersatz. Und der hört sich jetzt erstmal ganz toll an, nämlich Sie sagen, es gibt akao von der Pflanze direkt aufs Brot. Klingt easy, super toll, grün vegan. Was könnte es noch besser sein? Ist ja auch ganz einfach. Und dann haben die natürlich auch noch so eine ganz tolle, einfache Plakatkampagne, die ich jetzt hier einblenden werde, die zeigen soll, wie einfach es ist, nämlich von der Pflanze direkt aufs Brot. Aber schauen wir doch mal gemeinsam hinter die Kulissen. Doch die Wahrheit sieht ein bisschen anders aus. In Wahrheit ist es nämlich ein ziemlich langer Trip von der Pflanze bis zu dem, was man da nachher auf sein Brot schmieren kann. Und wenn man sich diesen ganzen Prozess anschaut, frage ich mich, ob man das dann wirklich noch will.

 

Julia Tulipan (00:01:19) - Also fangen wir mal an, da beginnt es. Rapsöl, Sonnenblumen, Öl. Und das klingt ja erstmal richtig gesund. Aber die Zutatenliste verrät nicht die ganze Story. Die echte Reise beginnt nämlich mit der Extraktion. Und zwar nicht mit einer sanften Pressung, sondern man verwendet Hexane, einem Stoff, der eher an Benzin erinnert und nicht gerade das, was ich mir jetzt so unter natürlich vorstelle. Als nächster Schritt nach der Extraktion kommt die Raffination, wo die Öle richtig durch die Mangel gedreht werden. Temperaturen bis zu 280 Grad. Warten auf unsere arme Pflanzenöle. Doch es geht noch weiter. Lecithin muß mal raus, Schleim, Stoffe raus und das Ganze wird dann natürlich noch gebleicht und desintegriert, weil jetzt riecht und schmeckt das Öl natürlich furchtbar, denn durch die hohen Temperaturen oxidieren die Pflanzen Öle, das heißt sie werden ranzig, Das heißt vom ursprünglichen Öl ist da nicht mehr so wirklich viel übrig. Aber wir sind immer noch nicht am Ende. Jetzt kommt der nächste Schritt die Härtung. Pflanzen Öle sind von Natur aus flüssig. Damit Das ganze Fest wird auch nur annähernd an Butter erinnert und will uns das Zeug auch auf ein Brot schmieren können, müssen Pflanzen Öle gehärtet werden.

 

Julia Tulipan (00:02:44) - Dazu wird zum Beispiel Nickel verwendet und das ganze noch mehr Hitze und Druck ausgesetzt. Jetzt. Die Fette werden also erneut Druck und hohen Temperaturen ausgesetzt, wobei die ungesättigten Bindungen der Fettsäuren aufgebrochen werden. Das Fett wird gezwungen, Wasserstoff einzulagern, was als Hydrieren bezeichnet wird. Dadurch entstehen neue chemische Verbindungen, nämlich gesättigte Fettsäuren. Wir machen also auch aus ungesättigten Fettsäuren gesättigte Fettsäuren. Der Katalysator, also Nickel zum Beispiel, wird abgefiltert und das so gehärtete Fett muss erneut entsäuert und dekoriert werden. Dabei können dann zum Beispiel Transfettsäuren entstehen. Bis heute sind Transfettsäuren nicht deklaration spflichtig. Also wir wissen gar nicht, wie viel Transfettsäuren tatsächlich drin sind, aber wir sind immer noch nicht am Ende. Jetzt kommt nämlich die Fraktionierung. Hierbei werden die Bestandteile der Fette abgetrennt, die bei bestimmten Kühlschranktemperaturen immer noch flüssig sind. Das erfolgt dann durch die filtration und das Auswaschen mit Tenside oder anderen Lösungsmitteln. Aufgrund der chemischen Behandlung muss anschließend eine Raffination erfolgen und dann geht es weiter in die Umstellung. Die Umstellung zielt darauf ab, die Streichfähigkeit der Fette weiter zu verbessern, indem zum Beispiel der Schmelzpunkt erhöht wird.

 

Julia Tulipan (00:04:11) - Dies geschieht durch die Beimischung von Natriummethylat als Katalysator und unter Temperaturen von etwa 200 Grad Celsius. Also schon wieder irgendein chemischer Zusatzstoff? Hohe Temperaturen, dann wird diese Fettmischung weiter sehr lange gerührt und durch das lange Rühren werden die Glycerin Moleküle von den Fettsäuren getrennt und dann nach dem Zufallsprinzip wieder angehängt. Auch bei diesem Prozess entstehen neue Formen, die in der Natur so überhaupt nicht vorkommen und wir überhaupt nicht wissen, wie sie in unserem Körper reagieren oder wie unser Organismus darauf reagiert. Vor allem, wenn wir beginnen, vielleicht diese Fette dann in unsere Zellmembranen einzubauen. Durch Umesterung können dann praktisch alle Fette, ob Sonnenblumen, Öl oder Baumwollsaat, Öl in einen streichfähigen Zustand nach Maß gebracht werden. Und nach dieser Umstellung muss man dann noch mal raffinieren. Und als ob das jetzt nicht genug wäre, kommt jetzt dann noch das Fooddesign ins Spiel. Also jetzt muss man das Ganze noch ansehnlich machen. Dazu kommen dann Farbstoffe, zum Beispiel Aromen, künstliche Antioxidantien dazu, weil die Margarine soll ja auch hübsch ausschauen und möglichst lange halten. Und um dann noch zu verhindern, dass kein Wasser aus der Margarine austritt oder es beim Braten spritzt, wird noch Soja Lectin zugesetzt.

 

Julia Tulipan (00:05:38) - Und das Ganze soll jetzt besser sein, als wenn eine Kuh Gras frisst und daraus hochwertige Milch macht. Wir sollten auch dabei nicht vergessen, dass Gras eine Pflanze ist, mit der wir überhaupt nichts anfangen können und die Kuh aus dieser Pflanze hochwertige Milch, tolle Fette und Eiweiße produziert. Auf Flächen, die für Grasland genutzt werden, kann nichts anderes außer Gras wachsen. Und Gras braucht Beweidung durch Wiederkäuer. Währenddessen könnte ich auf Flächen, wo Raps oder Sonnenblumen angepflanzt werden, auch wirklich wertvolle Pflanzen anbauen, die einen echten Mehrwert in der Ernährung darstellen. Also von der Pflanze direkt aufs Brot. Eher nicht. Ist zwar ein netter Marketingspruch und blendet sicherlich den ein oder anderen, aber tatsächlich müsste es heißen von der Pflanze durch das Chemielabor aufs Brot und was wir da dann auf dem Brot haben. Ein Kunstprodukt, das mit einem natürlichen Lebensmittel überhaupt nichts mehr zu tun hat. Das nächste Mal, wenn ihr vor dem Regal steht, denk dran, es ist nicht alles grün, was glänzt oder wo natürlich draufsteht.